Tus Büppel 2.Herren - Spielberichte 2012 - 2013 (Punktrunde Gruppe A) |
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Sonntag, 21. April 2013, 11:00 Uhr
TuS Büppel II - FSV Jever III 5:0 (Gast nicht angetreten)
Als am Donnerstagabend, den 18. April 2013, die Anfrage des FSV Jever III für eine Verlegung der Partie bei Büppels Spielertrainer Jörg Wüstenberg eintraf, leitete Letzterer dieses Ersuchen eilig per Mail an seine Mannschaftskameraden weiter, um über den vom FSV vorgeschlagenen Samstagnachmittag als möglichen vorgezogenen Termin abstimmen zu lassen. Noch vor Ende dieser Befragung, bei der sich bereits die Ersten aufgrund von Terminkollisionen ablehnend äußerten, kam die Meldung von der endgültigen Absage der Begegnung. Da die Verantwortung für den Spielausfall beim Gast aus Jever lag, wurde die Partie mit 5:0 Toren für den TuS Büppel II gewertet. Dadurch konnte sich die Truppe vom Föhrenweg gleich um zwei Tabellenplätze verbessern und landete am Ende der Punkterunde der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland (Gruppe A) auf dem 7. Rang, was gleichzeitig die bislang beste Platzierung der Saison 2012 / 2013 bedeutete.
Tore:
Fehlanzeige
Mittwoch, 10. April 2013, 19:30 Uhr
TuS Büppel II - TuS Dangastermoor II 1:0
„Siegen ist doch irgendwie geiler.“ Dieser ebenso kurze, wie prägnante Satz stammt von Spielertrainer Lars Nieblich, der damit nach dem Derby seiner 2. Herren des TuS Büppel gegen den Ortsrivalen TuS Dangastermoor II seinen Mitspielern aus der Seele gesprochen haben dürfte. Hagelte es in der Hinrunde der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland (Gruppe A) noch so viele z. T. recht derbe Pleiten, so kann sich die Bilanz des Jahres 2013 bislang durchaus sehen lassen: zwei Siege stehen einem Unentschieden und einer Niederlage gegenüber, wobei man sogar gleich zweimal gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel erfolgreich war.
Dass der TuS Dangastermoor II als bereits feststehender Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland ausgerechnet beim TuS Büppel II Federn lassen würde, hätten wohl die Wenigsten erwartet. Der Sieg der Hausherren ging jedoch absolut in Ordnung, denn die favorisierten Gäste waren so gut wie nie in der Lage, die taktisch hervorragend eingestellten Büppeler ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.
Über den Verlauf des Spieles lässt sich eigentlich nicht wirklich viel Erwähnenswertes berichten. Es war ein an Höhepunkten und Torszenen äußerst armes Spiel, das seine stärkste Phase zu Beginn der ersten und Mitte der zweiten Halbzeit hatte. Aber auch diese Zeiträume waren von nicht allzu langer Dauer und so neutralisierten sich beide Teams meist schon innerhalb eines etwa 70 Meter breiten Streifens zwischen den Strafräumen. Der tiefe Boden verlangte den Akteuren beider Seiten ein hohes Maß an konditionellem Aufwand ab, was zum Ende der Begegnung in einzelnen Fällen zu Problemen mit Muskelkrämpfen verschiedenster Art führen sollte.
Die erste wirkliche Torchance entwickelte sich aus einer genialen Einzelaktion von Büppels Jörg Wüstenberg, der des zwar recht ansehnlichen aber dennoch wenig effektiven Kombinationsfußballs seiner Mannschaftskameraden irgendwann überdrüssig war. Beherzt schnappte sich Wüstenberg im Mittelfeld den Ball, guckte sich ganz bewusst eine klaffende Lücke in der Dangastermoorer Deckung aus, nahm Anlauf und umkurvte gleich mehrere Gegenspieler, schoss dann aus etwa 15 Metern Entfernung in halblinker Position flach auf das gegnerische Tor und bereitete sich schon innerlich auf den Jubel vor. Allerdings machte ihm zunächst der rechte Torpfosten einen Strich durch die Rechnung, von dem die Kugel abprallte und einige Meter in den Strafraum zurück sprang. Glücklicherweise war Mareck Bartels bis zum Ende von Wüstenbergs Aktion mitgelaufen und hatte daher in Höhe der Fünfmeterraumbegrenzung keinerlei Mühe, formvollendet zum 1:0 einzuschieben.
Von nun an begann die bereits zuvor geschilderte lange Zeitspanne, in der sich beide Mannschaften in zähen Mittelfeldscharmützeln gegenseitig aufrieben. Dabei wurde offensichtlich, dass es sowohl dem TuS Dangastermoor II, als auch den Hausherren an den erforderlichen Offensivkräften mangelte, um vor des Gegners Tor für echte Unruhe zu sorgen. Wenn überhaupt, dann gingen die entscheidenden Impulse allenfalls von den beiden kompakten Mittelfeldreihen aus, mehr als den einen oder anderen Fernschuss-Versuch brachte man dabei aber nicht zustande. Der selbst an den wenigen unversehrten Stellen kaum unfallfrei zu bespielende Rasen auf dem Büppeler Sportplatz trug sein Übriges dazu bei, dass viele Angriffsaktionen über das Stadium des Versuches nicht hinauskamen.
Der weitgehend fehlerlos leitende Unparteiische Niko Sommer, dem man allenfalls vorwerfen kann, bei einigen viel zu lautstarken Protesten von Spielern der Gäste eine Milde an den Tag gelegt zu haben, die man bei seinen Schiedsrichter-Kollegen zurecht so nicht vorfindet, bat nach Ablauf der ersten 45 Minuten zum Pausentee. Durch seine sehr tolerante Haltung büßte Sommer unnötigerweise etwas Respekt ein, was seine ansonsten tadellose Gesamtleistung aber keinesfalls schmälern soll.
Ein weitgehend unverändertes Bild bot sich dem Publikum am Büppeler Föhrenweg auch nach der Halbzeit. Der unter Zugzwang stehende TuS Dangastermoor II mühte sich zwar redlich, gegen die weiterhin diszipliniert verteidigenden Gastgeber war jedoch einfach kein Durchkommen. Da auch die Sturmspitzen der Gäste stumpf blieben, geriet der sich abzeichnende Erfolg der Büppeler Reserve nie ernsthaft in Gefahr.
Büppels Keeper Stefan Conrad musste lediglich in einer Szene um die 80. Spielminute herum Kopf und Kragen riskieren, als er einen in seinen Strafraum hineinsegelnden Ball erst unmittelbar vor einem Gegner zu fassen bekam. Den anschließenden Zusammenprall überstand Conrad halbwegs unverletzt, wohl aber nicht gänzlich schmerzfrei. Genau wie er, hielten alle übrigen seiner Kameraden jedoch bis zum Ende der neunzig Spielminuten durch und brachten den denkbar knappen Vorsprung über die Zeit.
Ein verdienter Erfolg einer erneut kämpferisch starken Büppeler Elf, deren Formkurve nun schon seit Jahresbeginn erfreulich deutlich nach oben zeigt. Hätte man die gesamte Saison auf dem augenblicklichen fußballerischen Niveau agiert, wäre sicher mehr als nur die Option auf den 7. Tabellenrang vor dem abschließenden Heimspiel gegen den FSV Jever III herausgesprungen. Für die in den kommenden Wochen anstehende „Trostrunde“, mit insgesamt 11 Partien gegen die jeweils letzten fünf bzw. sechs Teams beider Gruppen der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland, sollte die gegenwärtige positive Gesamtsituation bei den Büppelern aber für ausreichend Motivation und einen erfolgreichen Verlauf sorgen können.
Tore:
1:0 Mareck Bartels
Mittwoch, 03. April 2013, 19:30 Uhr
TuS Büppel II - WSC Frisia Wilhelmshaven III 3:5
Im dritten Spiel binnen sechs Tagen setzte es für die Reserve des TuS Büppel die erste Niederlage im Jahre 2013, was gleichbedeutend war mit der ersten Heimpleite der laufenden Saison. Unter den Augen zahlreicher Zuschauer entwickelte sich eine sehr unterhaltsame, tempo- und torreiche Partie auf gutem Niveau.
Dabei waren die Kicker aus dem südlichen Ortsteil Varels den Kontrahenten aus der Jadestadt lange Zeit ebenbürtig, wenngleich der bereits vor diesem Spiel als Staffelsieger feststehende WSC Frisia III zweifelsohne die etwas bessere Spielanlage aufwies. Es war unübersehbar, dass in ihren Reihen einige ehemalige Bezirksligaspieler standen, die im Laufe der Zeit vielleicht ein wenig an Schnelligkeit und Athletik eingebüßt, aber keineswegs das Fußballspielen verlernt hatten. Dem setzten die Hausherren ihren obligatorischen Kampfgeist entgegen, obwohl auch sie spielerisch durchaus zu gefallen wussten.
Einer anfänglichen Phase weitestgehender Neutralisation der beiden Kontrahenten schloss sich eine mehrminütige Periode leichter Feldüberlegenheit der Gäste aus Wilhelmshaven an. Torchancen waren auf beiden Seiten weiterhin Mangelware und so durfte sich das Publikum zunächst nur an den taktischen Fähigkeiten und den technischen Finessen beider Teams erfreuen.
Die bis dato einzig nennenswerte Gelegenheit zum Torerfolg hatte Cassian Reimers, der mit seinem Schuss aus etwa 20 Metern aus halblinker Position am glänzend aufgelegten Gästekeeper scheiterte.
Als Mitte der ersten Halbzeit die Büppeler Defensive für den Bruchteil eines Augenblickes einmal nicht auf der Hut war, wussten die Fußballer vom Nordufer des Jadebusens diese Unachtsamkeit konsequent für sich zu nutzen. Aus rund 16 Metern Torentfernung feuerte ein Frisianer auf das von Ü45-Torwart Oliver Hobbie gehütete Tor und traf mit seinem Schuss haargenau den Bereich neben dem linken Pfosten, von wo aus sich der Ball in einem gleichmäßigen Kreisbogen bis in die Ecke des Tornetzes hineinkuschelte.
Auch durch diesen 0:1-Rückstand ließ sich der TuS Büppel II nicht beirren und spielte weiterhin engagiert und munter mit. Man erarbeitete sich eine ganze Reihe von Standardsituationen, die sich als durchaus gefährliche Waffe erweisen sollten.
Aus einem Eckstoß von der rechten Seite fiel dann folgerichtig auch der Ausgleich für die Gastgeber. Jörg Wüstenberg stand am langen Pfosten - wie schon so oft - goldrichtig und markierte mit seinem Kopfball aus 7 Metern das 1:1. Es war Wüstenbergs inzwischen zehnter Saisontreffer, womit er die mannschaftsinterne Rangliste weiterhin deutlich anführt. Ralf Mrotzek, seines Zeichens Trainer der 1. Herren des TuS und ebenfalls interessierter Zuschauer an diesem Mittwochabend, quittierte Wüstenbergs Treffer mit den Worten: „Wüste, Sonntag 14:15 Uhr, Abfahrt bei Opel Müller“. Hintergrund dieser Aussage war der, dass Mrotzek aufgrund der augenblicklichen verletzungsbedingten Personalnot bei der „Ersten“ auf der Suche nach geeigneter Verstärkung für sein Team war. Für das Gastspiel am kommenden Sonntag beim VFL Wilhelmshaven hatte sich Wüstenberg mit seinem Treffer mithin bereits ausdrücklich empfohlen.
In der Folgezeit nahm die ohnehin schon sehr interessante Begegnung zusätzlich an Fahrt auf. Unzufrieden über die zu wenig ausgeprägte eigene Dominanz und vielleicht auch etwas überrascht ob der unerwartet starken Gegenwehr der Büppeler, wurde auf Seiten des WSC Frisia III allenthalben der Ruf nach noch mehr Engagement laut. Zwar wurden die Aktionen der Gäste danach im Ansatz zielstrebiger, die große Torgefahr ging aber nach wie vor nicht von ihnen aus.
Vielmehr hatten die Wilhelmshavener noch Glück im Unglück, als der heimische TuS seine große Chance zur Führung vergab. Nach einem Foul an Cassian Reimers im gegnerischen Strafraum, trat Linksverteidiger Mathias Suhren zur Ausführung des Strafstoßes an den Punkt. Statt, wie am Ostermontag gegen den SV Wilhelmshaven III noch so hervorragend umgesetzt, ungeachtet der Bewegungen des Torhüters in die zuvor gewählte Ecke zu schießen, versuchte Suhren es mit einem halbhohen Gewaltschuss in die Mitte des Tores. Der gar nicht einmal unplatzierte Ball prallte jedoch an das Knie des Frisia-Keepers und flog von dort in hohem Bogen über die Querlatte. Keiner seiner Kameraden machte Suhren für diesen Fehlschuss einen Vorwurf, denn Verantwortung zu übernehmen heißt eben auch mit der Verantwortung im Falle eines Scheiterns leben zu müssen. Über seine verpasste Chance dürfte sich Suhren ohnehin selbst am meisten geärgert haben.
Erst kurz vor der Pause kamen die blau-weiß gekleideten Gäste wieder zu einer Torchance, die es allerdings auch wirklich in sich hatte. In stark abseitsverdächtiger Position erhielt ein Angreifer des WSC einen Diagonalpass in den Rücken der Büppeler Abwehr gespielt, den dieser aufnehmen und damit völlig mutterseelenallein auf das Tor von Keeper Oliver Hobbie zulaufen konnte. Letzterer stürzte in höchster Not aus seinem Tor, um, wenn noch irgend möglich, Schlimmeres zu verhindern. Da auch noch ein zweiter Gästespieler mitgelaufen war, der anschließend den Querpass seines Kameraden erhielt und aus fünf Meter Entfernung nur noch in das leere Tor hätte schieben müssen, schien das 1:2 dem Grunde nach bereits unvermeidbar zu sein. Büppels Mannschaftsführer Mirko Probst aber, der aufgrund der vom ansonsten sehr gut leitenden Schiedsrichter Jan-Jouan Horvat nicht geahndeten Abseitsstellung des Frisianers hörbar empört war, schmiss sich mit letzter Kraft in den Torschuss und verhinderte so den sicheren Rückstand seines Teams. Assistierend zur Seite stand ihm dabei Mathias Suhren, der Probsts versuchten Befreiungsschlag danach abermals von der Linie rettete und schließlich mit einem eleganten Schlenzer die Kugel aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich beförderte.
Mit einem leistungsgerechten 1:1 ging es kurz darauf in die Kabinen. Dort durfte man einer in erfreulich entspannter Atmosphäre verlaufenden Halbzeitansprache des Trainergespanns Wüstenberg / Nieblich beiwohnen, das sich mit dem bisherigen Verlauf der Partie und dem Auftritt der eigenen Equipe ziemlich zufrieden zeigte.
Mit Beginn der zweiten Spielhälfte verschoben sich dann die Kräfteverhältnisse auf dem Feld erkennbar zugunsten des WSC Frisia III. Die Gäste erhöhten ihre Laufbereitschaft noch einmal deutlich, wodurch sie ihr Mittelfeld schnell überbrückten, den Ball gefährlich oft in die Spitze trieben und dadurch einen immensen Druck auf das Büppeler Tor ausübten.
Der erneute Rückstand für die Hausherren resultierte eben aus solch einer schnellen Kontersituation. In der Vorwärtsbewegung, schon in des Gegners Hälfte, verloren die Büppeler den Ball und waren bis zum Einschlag im eigenen Gehäuse nicht mehr in der Lage, dem präzisen Spielzug der Gäste störend entgegenzuwirken. Torwart Hobbie hatte bei dem Schuss aus kurzer Distanz einmal mehr keine Abwehrchance.
Kurz darauf klingelte es erneut in seinem Gehäuse und wieder einmal muss die zu inkonsequente Abwehrarbeit der „Zwoten“ als ursächlich für den Gegentreffer erachtet werden. Gleich drei Verteidiger tummelten sich im Gefolge des Torschützen herum, die allesamt abgeschüttelt oder überspielt wurden und letztlich zusehen mussten, wie der aus etwa 10 Metern abgegebene Schuss auf Oliver Hobbies Brustkorb einschlug und von dort in einer beinahe widernatürlichen Flugkurve erst an die Unterkante der Querlatte prallte und schließlich in die untere Ecke des Tornetzes plumpste.
Nun war natürlich rasches und entschiedenes Handeln auf Seiten des TuS Büppel II gefragt und es darf vermutet werden, dass nur wenige Zuschauer da noch einen Sack Bohnen auf die Truppe vom Föhrenweg gegeben hätten. Wie es aber oftmals so ist: wenn man eigentlich nichts mehr zu verlieren hat – und diese Konstellation stand bereits vor Beginn der Partie fest – dann spielt es sich bisweilen viel befreiter auf als sonst. Nur so ist es eigentlich zu erklären, dass die Hausherren noch einmal ins Spiel zurückfanden und den Tabellenführer mit einer Energieleistung in arge Bedrängnis brachten.
Mareck Bartels gelang mit einem sehenswerten Flachschuss Mitte des zweiten Durchgangs der 2:3-Anschlusstreffer. Eine blitzsaubere Mittelfeldkombination verarbeitete Bartels technisch herausragend und setzte mit seinem berüchtigten linken Fuß ein zischendes Ausrufezeichen, indem er das runde Spielgerät mit Gewalt in die rechte Torecke hämmerte. Der starke Gäste-Schlussmann blieb bei diesem Knaller mit seinem Abwehrversuch erfolglos.
Leider hatten die Wilhelmshavener Kicker ganz offenbar wenig für eine Steigerung der Dramatik in diesem Spiel übrig und so übernahmen sie wieder die Rolle des Torschützen und avancierten langsam aber sicher zu einem fleißigen Spielverderber für die Hausherren. Aus einer eher ungefährlich anmutenden Position heraus riss ein Frisianer abermals einen Fernschuss vom Zaun, der durch die Büppeler Abwehrreihe hindurchschnitt wie die blitzende Sense von Gevatter Tod. Schlussmann Oliver Hobbie, dem scheinbar die Sicht durch seine eigenen Leute versperrt war, sah das Unheil erst kommen, als es schon neben ihm in die geknüpfte Fangvorrichtung einschlug. Das 2:4 darf zweifelsohne als ein schöner, aber nicht weniger glücklicher Treffer für die Gäste bezeichnet werden.
Ein Ende des munteren Preisschießens war auch jetzt, etwa 10 Minuten vor dem Spielende, noch immer nicht abzusehen. Der TuS Büppel II warf mit dem Mute der Verzweiflung nun alles nach vorn und nur wenige Umdrehungen des Minutenzeigers später war der alte Abstand von einem Tor wieder hergestellt. Cassian Reimers, der durch seine technischen Fähigkeiten die Fäden im Mittelfeld maßgeblich zu ziehen vermochte, setzte mit einem Traumpass in die Tiefe des Raumes seinen weit aufgerückten Kameraden Mirko Probst in Szene, der allein aufs Tor zulief und mit dem Außenrist vorbei am Gästekeeper zum 3:4 einschießen konnte.
Hätte unmittelbar darauf Jörg Wüstenberg nach einem Eckball und dem daraus resultierenden Gewusel vor dem Tor des WSC Frisia III aus der kurzzeitigen Unachtsamkeit der Gästeabwehr Profit geschlagen, wäre entgegen der Wahrscheinlichkeit beinahe doch noch der Ausgleich gefallen. So aber bekam ein Akteur der Jadestädter noch irgendwie seinen Fuß dazwischen, als Wüstenberg unmittelbar vor dem Fünfmeterraum gerade zum Schuss ansetzte. Im Nachhinein ist es rein spekulativ, ob in dieser Szene Weniger eventuell mehr gewesen wäre, denn statt das Leder mit Krawall ins Netz zu schweißen, wäre ein kontrollierter Schuss vermutlich die bessere und erfolgreichere Wahl der Mittel gewesen. Viel Zeit, um zwischen mehreren Optionen auszuwählen, hatte "Wüste" ohnehin nicht und so wählte er die erste Variante, welche schlechterdings nur zu einem weiteren Eckball führte.
Zwei Minuten vor dem Ende sorgten die Gäste mit einem Konter dann für die endgültige Entscheidung. Die in völliger Auflösung begriffene Abwehr des TuS Büppel II wurde gleich von einer ganzen Kohorte Spieler des WSC Frisia III überrannt und Schlussmann Hobbie somit vor die annähernd unlösbare Aufgabe gestellt, in der letzten Verteidigungslinie und gegen eine zahlenmäßige Übermacht den Knock-out durch eine wie auch immer geartete Rettungstat zu verhindern. Aber selbst der Anflug einer Hoffnung auf ein solches Kunststück Hobbies wurde jäh zerstört, als ein Frisianer den Ball mit Karacho aus höchstens 12 Metern Torentfernung unter die Latte prügelte.
Als Schiri Horvat kurz darauf zum Feierabend bat, endete eine denkwürdige Partie, die allen Beteiligten sicher noch eine Weile in Erinnerung bleiben wird. Weil bei der von beiden Seiten mit einem gehörigen Maß Ehrgeiz geführten Auseinandersetzung trotzdem alles in einem sehr fairen Rahmen verlief, dürften selbst bei den unterlegenen Büppelern die positiven Aspekte dieser Partie überwiegen. Zwar gab es diesmal keine Punkte, man hatte dem mit deutlichem Vorsprung einsam seine Kreise an der Tabellenspitze der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland (Gruppe A) ziehenden WSC Frisia III aber einen aufopferungsvollen Kampf geliefert. Dies nötigte auch den Siegern Respekt ab und so verließ man, gemeinsam und angeregt das Geschehene diskutierend, das lichtdurchflutete Spielfeld in Richtung Umkleidekabinen.
Tore:
1:0 WSC Frisia Wilhelmshaven III
1:1 Jörg Wüstenberg
1:2 WSC Frisia Wilhelmshaven III
1:3 WSC Frisia Wilhelmshaven III
2:3 Mareck Bartels
2:4 WSC Frisia Wilhelmshaven III
3:4 Mirko Probst
3:5 WSC Frisia Wilhelmshaven III
Ostermontag, 01. April 2013, 11:00 Uhr
TuS Büppel II - SV Wilhelmshaven III 3:2
Zum zweiten Spiel des Osterwochenendes erwartete der gastgebende TuS Büppel II den SV Wilhelmshaven III, welcher den Kickern des Trainergespanns Wüstenberg / Nieblich im Oktober vergangenen Jahres die höchste Niederlage (1:11) der laufenden Saison zugefügt hatte.
Somit war klar, dass angesichts des aussichtslosen Tabellenstandes für die Hausherren zumindest der Versuch einer Wiedergutmachung für diese herbe Pleite auf dem Programm stehen musste. Dass dies letztlich gelang, war sowohl dem zahlenmäßig und qualitativ aufgerüsteten Kader, als auch einer grandiosen Mannschaftsleistung zu verdanken.
Die Gäste aus der Jadestadt wirkten bereits früh in der Partie sichtlich überrascht, angesichts der unerwartet starken Gegenwehr der Hausherren. Zwar versuchten sie entschlossen ihr noch im Hinspiel so sicheres und erfolgreiches Kombinationsspiel aufzuziehen, gleichwohl blieb dieses heuer oft bereits im Ansatz stecken. Mit Herz und Seele gruben die Büppeler ihren Gegnern Stück um Stück das Wasser ab und gestalteten dadurch die Partie weitgehend ausgeglichen. So überraschte es letztlich kaum jemanden der anwesenden Zuschauer auf dem Sportplatz am Föhrenweg, dass der Führungstreffer der Partie auf Seiten der Gastgeber zu verzeichnen war.
Interimscoach und Mittelfeld-Organisator Jörg Wüstenberg drang nach einem schönen Zusammenspiel auf der linken Angriffsseite in den Wilhelmshavener Strafraum ein, wo sich ein Gegenspieler der Gäste nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Dem Gesichtsausdruck Wüstenbergs nach zu urteilen, konnte man über die Entscheidung vermutlich geteilter Meinung sein, gleichwohl schien sich Schiedsrichter-Oldie Günther "Polly" Fastje seiner Sache absolut sicher und deutete unmissverständlich auf den Elfmeterpunkt.
Linksverteidiger Mathias "Tisi" Suhren trat zum fälligen Strafstoß an und versenkte die Kugel mit einem strammen und maßgenauen Schuss in der linken unteren Torecke.
Verärgert über soviel "Dreistigkeit" des vermeintlichen Punktelieferanten peitschten sich die Gästespieler mit dem Adler im Wappen nun gegenseitig noch mehr an und forderten den schnellen Ausgleich. Dieser ließ tatsächlich nicht allzu lange auf sich warten, entsprang aber weniger einer geordneten Aktion der WIlhelmshavener, als vielmehr dem Zusammentreffen gleich mehrerer individueller Fehler der Hausherren, die zunächst einen überflüssigen Eckball kassierten und sich diesen auch noch direkt ins eigene Gehäuse verwandeln ließen. Ursächlich hierfür zeichnete zum Einen, dass der zur Absicherung am kurzen Pfosten postierte Abwehrchef Lars Nieblich den anfliegenden Ball bereits im Aus gesehen hatte, dies aber in der Kürze der Zeit weder Schiri Fastje, noch seinem hinter ihm stehenden Torwart-Kameraden Stefan "Conny" Conrad mitteilen konnte, weshalb dieser sich bei seinem Versuch, über Nieblichs Kopf hinweg den Ball aus dem bedrohten Bereich des Tores zu boxen, leider vergeblich mühte. So legte sich Conrad letztlich das Leder selbst in die Hütte, was die Spieler des SV Wilhelmshaven III mit einer Mischung aus Jubel und Belustigung quittierten.
Zu diesem Zeitpunkt der Partie konnten sie ja noch nicht ahnen, dass ihnen die Begeisterung schon bald wieder vergehen würde und so glaubten die Kicker des SVW, während die Gastgeber den Ball zum Anstoßpunkt beförderten, sich mit Aussagen, wie "das ist doch nur TuS Büppel II" zusätzlich motivieren zu können. Derlei Dekadenz eines ehemaligen Meisterschaftskandidaten nahmen die Büppeler natürlich aufmerksam zur Kenntnis, was dazu führte, dass deren Motivation wiederum noch einmal einen ganz gehörigen Nachschlag erhielt.
Bis zur Pause tauchten beide Teams vor dem jeweils gegnerischen Tor noch mehrfach gefährlich auf, wobei der SVW ein zählbares Chancenübergewicht verzeichnen konnte. Büppels Schlussmann Stefan Conrad konnte jedoch mehr als nur einmal die Fehler seiner Vorderleute durch hervorragende Paraden ausbügeln und sicherte seinem Team das zu diesem Zeitpunkt bestehende Unentschieden.
Nach dem Wechsel bestimmten zunächst weiter die Gäste die Partie, mit zunehmender Spieldauer wuchs auf deren Seite aber minütlich die Unzufriedenheit darüber, dass sich trotz aller Bemühungen kein Torerfolg einstellen wollte.
Als dann auch noch der aus der ersten Herrenmannschaft in den Kader der "Zwoten" zurückgekehrte Cassian Reimers gleich mehrere Gegenspieler umspielte und diese dabei ziemlich alt aussehen ließ, danach klug auf den mitgelaufenen Mareck Bartels spielte, der freistehend aus wenigen Metern Torentfernung zum 2:1 einschießen konnte, war die Verärgerung bei den Wilhelmshavenern freilich komplett.
Während die Gäste nun erneut unter Zugzwang standen, schritten bei den Büppelern gewisse Begleiterscheinungen der zeitlich so dicht aufeinanderfolgenden Meisterschaftsspiele an diesem Osterwochenende voran. Mittelfeld-Akteur Stefan Hametner zum Beispiel, schleppte sich mit einer stetig schmerzhafter werdenden Muskelzerrung durch die zweite Halbzeit, biss aber auf die Zähne und trieb den Ball auf seiner linken Seite immer wieder weit nach vorn, wodurch er für wertvolle Entlastung der eigenen Abwehr sorgte.
Überhaupt war die Kampf- und Laufbereitschaft der Hausherren eines jener Attribute, welches man ausdrücklich anerkennend erwähnen muss. Damit wurden die vorhandenen Räume auf dem Spielfeld kontinuierlich verengt, was den Gästen aus Wilhelmshaven rein gar nicht schmeckte, litt darunter doch ihr eigener Spielfluss so sehr, dass ihre Aktionen oftmals bereits in der eigenen Hälfte ein jähes Ende fanden. Aber auch die Kreativabteilung beim TuS Büppel II leistete recht ansehnliche Arbeit ab und so blickte man insbesondere im zweiten Durchgang nicht selten auf sehr gelungene Spielzüge des Gastgebers.
Gerade, als der TuS Büppel II in der eigenen Defensive relativ fest im Sattel zu sitzen schien, leisteten die Gäste mit einem konsequent vorgetragenen Angriff ihrer eigenen misslichen Lage Abhilfe und kamen zum 2:2-Ausgleichstreffer. Vorangegangen war ein zu spätes Zupacken im Mittelfeld der Büppeler, die einen Gegenspieler fatalerweise einen zielgenauen Pass in die Spitze spielen ließen, wo ein Angreifer des SVW III sich mit einer geschickten Körperdrehung gegen zwei weitere Defensivleute des TuS durchsetzen und mit einem nicht abzuwehrenden Schuss in die linke Ecke in die Torschützenliste eintragen konnte.
In den allermeisten Partien dieser Spielzeit hätte der TuS Büppel II nach einem derartigen Rückschlag wahrscheinlich den Glauben an sich selbst verloren, zumindest aber die bestehende Ordnung (siehe das Spiel gegen des TuS Sillenstede II) eingebüßt. An diesem Tag aber, und vielleicht auch mit den Despektierlichkeiten kurz nach dem 1:1 im Hinterkopf, regte dieser Gegentreffer eher die Bereitschaft zu einer noch stärkeren Gegenwehr an.
Nur wenige Minuten nach dem Ausgleichstreffer drang Valentin Müller bei einem seiner unzähligen Dribblings in den Strafraum der Wilhelmshavener ein und wurde kurz vor einem möglichen Abschluss vom gegnerischen Keeper unsanft von den Beinen geholt. Schiedsrichter Fastje, der bis auf ganz wenige strittige Szenen, die aber auf den Ausgang der Partie keinerlei Einfluss hatten, eine tadellose und souveräne Leistung bot, entschied zum zweiten Mal in dieser Partie auf Strafstoß.
Absprachegemäß schritt diesmal Jörg Wüstenberg höchstpersönlich zur Ausführung und lederte das Spielgerät unhaltbar für den Gästetorwart zum 3:2 ins Netz. Damit hatten die Hausherren sich selbst und ihrem Gegner eine passende Antwort gegeben und gleichsam verdeutlicht, dass man an diesem Tag stets in der Lage sein würde, einen Gang hochzuschalten und die favorisierte Gästemannschaft weiter unter Druck zu setzen.
Die Unzufriedenheit in Reihen des SVW III wuchs nun noch einmal hörbar, die verbalen Anfeindungen innerhalb des Teams nahmen dabei z. T. Ausmaße an, die einer österlichen Feiertagsstimmung nicht gerade zuträglich waren. Dabei sollte man allerdings erwähnen, dass die Partie insgesamt in einem sehr fairen Rahmen verlief, was dem besonnenen Einsatz aller auf dem Platz befindlichen Akteure gleichermaßen zu verdanken war.
Die zum Ende hin vogelwild anrennenden Gäste erspielten sich in den verbliebenen rund 20 Spielminuten noch die eine oder andere Torchance, aber entweder mangelte es ihren Aktionen an der nötigen Präzision und Durchschlagskraft, oder Büppels Torwart Stefan Conrad erwies sich als ihr Spielverderber, indem er u. a. einen Gewaltschuss aus vielleicht 7 Metern Entfernung mit einer Hand über die Latte lenkte. Mit dieser schier unglaublichen Rettungstat sicherte Conrad seiner Mannschaft nicht nur vorerst die knappe Führung, sondern weckte das Bewusstsein seiner Kameraden, dass man diesen Vorsprung nur dann erfolgreich über die Zeit retten könne, wenn jeder Einzelne noch einmal alles gäbe und in den verbliebenen Minuten der Begegnung die unbedingte Bereitschaft an den Tag läge, notfalls auch über die Grenzen der eigenen Belastbarkeit hinauszugehen.
Dass diese Bereitschaft ausnahmslos vorhanden war, bekamen die Wilhelmshavener fortan in so ziemlich jeder Zweikampfsituation zu spüren. Beharrlich, aber mit weit überwiegend fairen Mitteln, unterbanden die Hausherren auch die letzten Ansätze eines Offensivspiels der Gäste, die nach dem Schlusspfiff fast explosionsartig in jeweils ein Lager aus schlechten und eines aus guten Verlierern zerstoben, wobei Erstere grimmig fluchend und unter Verzicht auf das obligatorische Shakehands in Richtung Kabine flüchteten, während die andere Hälfte sich sehr fair zeigte und den wahrlich nicht unverdienten Sieg des TuS Büppel II anerkannten.
Mit einer Leistung, die man der zweiten Herrenmannschaft des TuS Büppel in dieser Form fast nicht mehr zugetraut hätte, wahrte man sich den Nimbus der Unbesiegbarkeit auf heimischem Geläuf. Ob man das Gesetz der Serie auch gegen den zu diesem Zeitpunkt der Saison 2012 / 2013 bereits als Staffelsieger feststehenden WSC Frisia III wird fortschreiben können, müssen die Kicker des TuS Büppel II bereits in zwei Tagen allerdings erst einmal unter Beweis stellen. Mit einer ähnlich guten Leistung wie an diesem sonnigen, aber eisig kalten Ostermontag, dürfte dieses Vorhaben als nicht gänzlich unwahrscheinlich erachtet werden.
Tore:
1:0 Mathias Suhren (FE)
1:1 SV Wilhelmshaven III
2:1 Mareck Bartels
2:2 SV Wilhelmshaven III
3:2 Jörg Wüstenberg (FE)
Sonnabend, 30. März 2013, 14:00 Uhr
TuS Sillenstede II - TuS Büppel II 3:3
Nachdem der diesjährige deutsche Endlos-Winter für einen der spätesten Saison-Rückrundenstarts in der Geschichte des Niedersächsischen Fußballverbandes sorgte, durften sich die Kicker des TuS Büppel II in ihrer Premierenpartie des Jahres 2013 beim TuS Sillenstede II den Winterspeck aus den Hüften laufen.
Anfangs schien es, als seien die Gäste annähernd schadlos durch die dunkle Jahreszeit gekommen, denn trotz der witterungsbedingten Trainingsausfälle und der damit einhergehenden Bewegungsarmut waren sie in der Lage, ihren Gegner über weite Strecken der ersten Spielhälfte gehörig unter Druck zu setzen und das Spiel eindeutig zu bestimmen. Der Ball lief flüssig durch die eigenen Reihen und ein ums andere Mal tauchten die Büppeler völlig freistehend vor dem Tor der Hausherren auf. Dort allerdings zeigte sich dann, dass auch der gepflegte und vor allem erfolgreiche Torabschluss zu jenen Eigenschaften eines Fußballers gehört, welche sich mangels Training im Laufe der Zeit zurückentwickeln können, wie die Muskeln an einer eingegipsten Extremität.
So schafften es, teilweise gleich mehrmals hintereinander, die Sportskameraden Alexander Seemann, Valentin Müller, Mareck Bartels und kurz vor der Pause Carsten Hellwig, den Ball nicht im Tor unterzubringen, obwohl ein kerniger Schuss aufs Gehäuse oder auch der Pass zum besser postierten Mitspieler als Mittel der Wahl zur Verfügung gestanden hätten. Stattdessen machte man es dem nicht gerade übermäßig sicher erscheinenden Torhüter des TuS Sillenstede II viel zu leicht, die mit mäßiger Kraft und Präzision abgegebenen Versuche relativ locker zu abzuwehren. Dazu kam ein Tor von Ridha Essid, welches er aus einer Abseitsposition heraus erzielte, als er einen von Carsten Hellwig per Kopf verlängerten Freistoß über die Torlinie drückte.
Zu einem Zeitpunkt, etwa um die 35. Minute herum, als es bereits 4:0 oder 5:0 hätte stehen müssen, kamen die Sillensteder zu ihrer allerersten eigenen Möglichkeit. Von rechts konnte sich einer ihrer offensiven Mittelfeldleute gegen gleich drei viel zu zaghaft agierende Büppeler durchsetzen, sein Pass fand am Fünfmeterraumeck seinen einzigen mitgelaufenen Kameraden, der wiederum dem Ball mit nur ganz wenig Kraftaufwand die entscheidende Richtungsänderung verlieh. Mit gefühlten 7 Stundenkilometern hoppelte das runde Spielgerät am verdutzten Torhüter Michael Schneider vorbei zum 1:0 ins Tor.
Einen derart ärgerlichen und zudem vollkommen überflüssigen Rückstand hatte es in der bisher an Tiefschlägen schon so reichen Saison der Büppeler wohl noch nie gegeben. Gleichwohl berappelte man sich wieder und berannte, nun auch noch mit einer großen Portion Wut im Bauch, umso intensiver das Tor der Gastgeber.
Der Ausgleich ließ dann auch nicht allzu lange auf sich warten. Nach einem Einwurf aus dem rechten Seitenaus wurde Jörg Wüstenberg im Strafraum durch einen Stoß seines Gegenspielers zu Fall gebracht, was den Elfmeterpfiff des Unparteiischen Rolf Bäuerle nach sich zog. Ridha Essid, der seit Beginn der ununterbrochenen Dokumentation des Spielbetriebs der 2. Herren des TuS Büppel in der Disziplin „Strafstoßschießen“ eine einhundertprozentige Erfolgsquote aufweisen kann, trat an den Punkt und verwandelte mit einem halbhohen Schlenzer in die linke Torecke zum mehr als verdienten Ausgleichstreffer.
Fast mit dem nächsten Angriff schlug es dann zum zweiten Mal im Sillensteder Tor ein. Valentin Müller hatte sich nach einer erneut sehr ansehnlichen Mittelfeldkombination auf der rechten Außenbahn fein durchgesetzt und schob den Ball zum 2:1 flach in die Maschen.
So ging es zumindest mit einer bescheidenen Führung in die Kabinen, wenngleich angesichts der Fülle ungenutzter Großchancen eine weit größere Ausbeute möglich gewesen wäre, was sicher eine entspanntere Gestaltung der zweiten Spielhälfte gefördert hätte.
Erwartungsgemäß traten die Hausherren mit einer spürbar kämpferischen Einstellung zum Wiederanpfiff auf den Platz. Parallel dazu verloren die Gäste aus Büppel von der ersten Minute an ihre bisher so sichere Linie und ließen sich zu teilweise haarsträubenden Fehlern hinreißen. Dem immer mehr zerfasernden Spiel der Büppeler gesellte sich eine im gleichen Maße abfallende Schiedsrichterleistung hinzu, die dazu führte, dass einzelne Akteure auf beiden Seiten in der bisher so fair verlaufenen Partie sichtbar mehr Gift versprühten. Insbesondere tat sich hier ein in der Halbzeit eingewechselter junger Mitspieler im Trikot des TuS Sillenstede hervor, als dieser in seiner ersten Szene Büppels Kapitän Mirko Probst nach einem harmlosen Zweikampf mit voller Absicht in den Oberschenkel trat und dieser sich nur unter Aufbringung aller gebotenen Vernunft nicht zu einer für den Täter ungesunden „Notwehrhandlung“ hinreißen ließ.
Genau wie diese sehr offensichtliche Situation, übersah Schiri Bäuerle leider auch einige andere relevante Dinge, wie die offensichtliche Abseitsstellung beim 2:2-Ausgleichstreffer für die Hausherren, die fast eine Kopie des Tores von Ridha Essid in Halbzeit Eins darstellte, welches bekanntermaßen zu Recht keine Anerkennung fand.
Die Partie bot nun ein völlig anderes Bild, als man es nach dem ersten Durchgang hätte vermuten können. Die Sillensteder waren am Drücker, der TuS Büppel II sah sich demgegenüber nicht in der Lage, mit den durchaus vorhandenen spielerischen Möglichkeiten die Initiative auf dem Platz zurückzuerobern. Als dann sogar das 3:2 für die Gastgeber fiel, schien die Moral der Gäste gebrochen, zumal man sich das Niveau der Partie den widrigen Bodenverhältnissen immer mehr anglich und selbst die einfachsten Aktionen in einem wahren Desaster endeten. Dazu kam, dass man wegen des zum Erliegen gekommenen Kombinationsspiels immer mehr zu Einzelaktionen überging, die aber ebenso verpufften, wie alle frühen Versuche, es mit der Brechstange zu probieren.
Erst rund zehn Minuten vor dem Schlusspfiff besannen sich die Gäste aus Büppel wieder ein wenig ihrer Stärken und erspielten sich einige Torchancen. Auf der anderen Seite versäumten es die Sillensteder bei einer handvoll Kontergelegenheiten den Sack zuzuschnüren und die Gäste als dann alleinigen Tabellenletzten gen Heimat fahren zu lassen. Auch hierbei trat der zuvor genannte undisziplinierte junge Akteur der Hausherren auf den Plan, als er das Kunststück fertig brachte, aus vielleicht vier Metern Entfernung völlig freistehend den Ball an den Pfosten zu setzen. Tätlichkeiten fallen mitunter eben leichter, als Torerfolge.
Als schon nichts mehr ging und die Niederlage bereits unabwendbar erschien, sorgten die unermüdlichen Stefan Hametner, Valentin Müller und Mirko Probst mit einer Co-Produktion dafür, dass der Ostersamstag zumindest ein halbwegs versöhnliches Ende fand. Zunächst scheiterte Hametner nach einem Dribbling mit seinem Versuch, den an der Strafraumgrenze lauernden Mirko Probst anzuspielen, den abgewehrten Pass schob Müller dann aber zielgenau durch die Abwehrreihe hindurch, ehe Probst den herausstürzenden Torhüter der Sillensteder umkurven konnte und mit vollem Risiko und Vollspann den Ball unter die Latte drosch.
Schiedsricher Bäuerle pfiff die Partie gar nicht erst wieder an und so stand am Ende dieser eine gewonnene Zähler für die Büppeler zu Buche, der vor dem Spiel als Minimalziel gegolten haben dürfte, angesichts der vertanen Möglichkeit, bereits in der ersten Spielhälfte alles klar zu machen, dann aber vielleicht doch zu wenig ist. Gegen den derzeitigen Tabellenzweiten SV Wilhelmshaven III wird beim kommenden Heimspiel am Ostermontag zudem eine deutliche Leistungssteigerung nötig sein, um sich für die im Hinspiel erlittene 1:11-Klatsche revanchieren zu können.
Tore:
1:0 TuS Sillenstede II
1:1 Ridha Essid (FE)
1:2 Valentin Müller
2:2 TuS Sillenstede II
3:2 TuS Sillenstede II
3:3 Mirko Probst
TuS Büppel II scheitert beim Hallenturnier in Obenstrohe erst im Finale
Am Freitag, den 18. Januar 2013, nahm die zweite Herrenmannschaft des TuS Büppel am Einladungsturnier der IV. Herren des TuS Obenstrohe, dem sog. Watermann-Cup, teil. Insgesamt 12 Teams spielten in 3 Gruppen um den Einzug in das Viertelfinale.
Nach einem 1:1 gegen den BV Bockhorn III im ersten Gruppenspiel, siegte die "Zwote" überlegen mit 3:1 gegen eine Kreisklassenauswahl, um im abschließenden Spiel gegen den Post SV Oldenburg IV den möglichen Gruppensieg, nach einer 2:0-Führung, noch mit einer überflüssigen 2:3-Niederlage zu verspielen.
Als einer der beiden besten Gruppendritten musste man somit gegen den zweitbesten Gruppenersten der Vorrunde, den TuS Obenstrohe IV, im Viertelfinale antreten. Mit 3:2 gewann der TuS Büppel II diese Partie gegen den gastgebenden Ortsrivalen und unterstrich damit seine ersthaften Ambitionen auf den Turniersieg.
Der überraschend bis ins Halbfinale vorggestoßene TuS Spohle II wurde mühelos mit 4:1 hinweggefegt, womit die Enspielteilnahme der Büppeler feststand.
Hier wartete das im bisherigen Turnierverlauf spielerisch deutlich herausragende Team des SW Middelsfähr auf die Büppeler Reserve. Schnell wurde klar, dass nicht viel für die Grün-Weißen zu holen sein würde. Mit einem 0:2 musste man sich schließlich dem verdienten Turniersieger aus Middelsfähr geschlagen geben. Dennoch stellt dieser 2. Platz einen sehr achtbaren Erfolg für die Vareler Vorstädter dar. Mit schnellem Offensivfußball wusste man über weite Strecken der Veranstaltung zu überzeugen und das zahlreich erschienene Publikum zu begeistern.
Für den TuS Büppel II traten folgende Spieler an: Mathias Suhren (Tor), Jörg Wüstenberg, Lars Nieblich, Mirko Probst, Cassian Reimers, Mareck Bartels und Valentin Müller.
Sonntag, 02. Dezember 2012, 11:00 Uhr
Hans-Georg-Twele-Pokal, Viertelfinale
FC FW Zetel III - TuS Büppel II 5:6 n. E. (3:3)
Während zwei der vier Viertelfinalpartien an diesem äußerst ungemütlichen und verregneten 1. Adventssonntag dem Wetter und den damit verbundenen widrigen Bodenverhältnissen zum Opfer fielen, entschieden sich die Verantwortlichen des FC FW Zetel, die Begegnung ihrer 3. Herren mit der Reserve des TuS Büppel in jedem Fall stattfinden zu lassen. Dafür wurden vor Spielbeginn noch eigens ganze Schubkarrenladungen Sand auf die durchweichtesten Stellen des Nebenplatzes am Eschstadion gekippt; eine Maßnahme, die allenfalls kosmetischen Charakter hatte.
Die favorisierten Hausherren begannen die Pokalauseinandersetzung erwartungsgemäß druckvoll und leicht feldüberlegen. Die Gäste aus Büppel, die lediglich auf einen 12 Mann starken Kader bauen konnten, versuchten sich in den Anfangsminuten nach Kräften ihrer Haut zu erwehren. Interims-Coach Mirko Probst vertraute, wie schon in der Begegnung beim SV Astederfeld in der Vorwoche, auf sein dicht gestaffeltes Sechser-Mittelfeld, in dem sich Carsten Hellwig überraschend auf der zentralen defensiven Position wiederfand und dort, das sei bereits vorweg gesagt, eine ausgesprochen starke Leistung bot.
Leider konnten die Büppeler einmal mehr ihre beinahe schon traditionelle Schlafmützigkeit nicht in den heimischen Betten zurücklassen und ließen sich schon nach rund 10 Minuten einen Gegentreffer einschenken. Dabei machte insbesondere die Innenverteidigung der Gäste keine wirklich gute Figur, als sie sich scheinbar nicht in der Lage sah, eine anfangs relativ ungefährlich erscheinende Spielsituation vor dem eigenen Tor zu klären. Torhüter Oliver Hobbie, der nach Stammkeeper Jesko Fuhrkens erneuter Absage, wie schon im Achtelfinale gegen den SV Gödens II, auch zu diesem Pokalspiel für die „Zwote“ reaktiviert werden konnte, hatte keine Abwehrchance.
Glücklicherweise zeigte sich die von Jörg Wüstenberg und Lars Nieblich geführte Truppe relativ unbeeindruckt von diesem neuerlichen Rückschlag. Sie initiierte nun ihrerseits ein Offensivspiel, welches im Laufe der ersten Hälfte immer ansehnlicher und zudem gefährlicher wurde. Das nominelle Übergewicht im Mittelfeld zahlte sich mehr und mehr aus und mit schnellen, und für Büppeler Verhältnisse recht genauen Vorstößen über die Flügel, brachte man immer wieder Gefahr vor das Tor der Hausherren.
Der rasche und völlig verdiente Ausgleich für die Büppeler fiel dann allerdings aus einer typischen Standardsituation. Einen Freistoß aus dem Halbfeld schlenzte Ridha Essid zunächst auf Jörg Wüstenberg, der mit einer exakten Kopfballverlängerung den weit aufgerückten Valentin Müller in Szene setzte, der aus etwa 10 Metern den gegnerischen Schlussmann zum 1:1 überwand.
Dieser Stich hatte spürbar gesessen, denn die vor Spielbeginn ausgesprochen selbstbewusst aufgetretenen Zeteler agierten fortan zwar im Zweikampf noch robuster als bislang ohnehin schon, dafür verhielten sie sich aber taktisch deutlich vorsichtiger. Darunter litt ihr Offensivspiel nicht unerheblich, wenngleich es doch Torwart Oliver Hobbie auf Büppeler Seite zu verdanken war, dass zwei überaus hochprozentige Einschussgelegenheiten der Zeteler nicht zum Erfolg führten. In einer Szene, in der eine über lange Zeit ungeschlossene Lücke auf der linken Defensivseite der Büppeler geschickt genutzt wurde und dadurch ein Angreifer der Gastgeber allein auf Hobbie zulaufen konnte, verkürzte dieser geschickt den Winkel und provozierte so den Fehlschuss des Zeteler Schützen. Kurz darauf parierte Hobbie einen Abstauber aus unmittelbarer Nahdistanz glänzend mit dem Fuß, so dass es weiterhin beim Spielstand von 1:1 blieb.
Ridha Essid hatte die bis zur Pause größte Torchance für die Büppeler Auswahl, als er nach einer Flanke per Kopfstoß nur die Querlatte traf.
Eine unterhaltsame erste Spielhälfte ging zu Ende und hinterließ bei Büppels Betreuer Mirko Probst leicht nach oben geneigte Mundwinkel, wozu die bis hierhin dargebotene Vorstellung der Südvareler auch einen echten Anlass gab. Überdies war die taktische Variante mit der neu besetzten 6er-Position im Mittelfeld voll und ganz aufgegangen, was der bereits erwähnten Leistung Carsten Hellwigs, aber auch des gesamten übrigen Büppeler Teams, das durch Leidenschaft und Willen bestach und über weite Strecken sehr ansehnlichen Fußball auf der Spielfläche generierte, zu verdanken war. Konditionell schienen ebenfalls noch nicht alle Reserven angebrochen und deshalb passten sich die Aussichten für den weiteren Verlauf dieses Pokalfights glücklicherweise nicht dem grauen Himmel über der Friesischen Wehde an.
Als der, nach anfänglicher Schwierigkeit seine Linie zu finden, dann aber konsequent und umsichtig und ohne gravierende Fehler leitende Unparteiische Timm Jacoblewski zur zweiten Hälfte anpfiff, ahnte freilich noch niemand, welch dramatischen Verlauf diese Viertelfinalpartie noch nehmen sollte.
Einer etwa zehnminütigen Phase weitgehender Neutralisation beider Kontrahenten entstieg der TuS Büppel II mit einem grandiosen Angriff, der in der erstmaligen Führung mündete. Eine Flanke von der linken Seite, die von Jörg Wüstenberg getreten exakt auf Ridha Essids Kopf landete, leitete dieser zentimetergenau in die linke untere Ecke des Zeteler Tores weiter und ließ dabei dem Keeper der Hausherren keinerlei Abwehrchance.
Die neu gemischten Karten gefielen den Gästen sichtbar gut, denn ihr Selbstbewusstsein stieg spürbar mit jeder weiteren gelungenen Aktion. Vor allem die vergleichsweise sattelfeste Abwehr der Büppeler wusste sich endlich einmal über einen längeren Zeitraum erfolgreich gegen die Angriffe des Gegners zur Wehr zu setzen.
So fiel der Ausgleich für den FC FW Zetel III dann auch eher etwas überraschend, wenngleich ein ähnlich vorgetragener Angriff einige Minuten zuvor bereits für Gefahr vor dem Büppeler Tor gesorgt hatte. Ein gekonnter Sololauf über die rechte Angriffsseite, gefolgt von einer äußerst präzisen Flanke auf den zweiten Pfosten, waren die vorbereitenden Maßnahmen für einen sauberen Kopfstoß ins Tor der Gäste, wo Torwart Oliver Hobbie nur das Nachsehen blieb.
Aber auch diesmal schüttelten sich die Büppeler recht schnell den Schock über den Gegentreffer aus den Kleidern und eröffneten ihrerseits einen offenen Schlagabtausch, der die Schlussviertelstunde der Begegnung prägte und ihr eine sehr intensive Würze verlieh.
Ausnahmslos alle Büppeler Akteure lieferten nun auf Hochtouren und zeigten den notwendigen und unbedingten Willen, die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Daher fällt es nicht leicht, in diesem Zusammenhang einzelne Kameraden besonders hervorzuheben. Dennoch rückten sich einige Vertreter des Büppeler Teams mit außergewöhnlichen, aufgrund ihrer Gesamtzahl herausstechenden und zudem spielentscheidenden Aktionen in den Fokus.
Dazu zählten auch Mittelfeldmann Mareck Bartels, ebenso wie Jörg Wüstenberg, die gemeinsam mit einem tollen Zusammenspiel in der 85. Spielminute die Hintermannschaft des FC FW Zetel III schachmatt setzten. Wüstenberg, von Bartels über den linken Flügel freigespielt, schoss flach und platziert aus etwa 11 Metern zum vielumjubelten 2:3-Führungstreffer ein.
Da den Zetelern nur noch wenig Zeit blieb, um das Ergebnis noch zu korrigieren und sich ins direkt anschließende Elfmeterschießen zu retten, warfen sie jetzt natürlich alle verfügbaren Kräfte nach vorn. Es entwickelte sich eine hochdramatische Abwehrschlacht im und am Strafraum der Büppeler Gäste, die angesichts des nahen Triumphes und dem damit verbundenen Halbfinaleinzug nun doch von einer gewissen Nervosität gepackt wurden.
Gerade, als man zum Zwecke eines Entlastungsangriffs weit in die Zeteler Hälfte aufgerückt war und sich nach einem Ballverlust nicht schnell genug wieder in der eigenen Defensivzone eingefunden hatte, sorgte eine ebenso kuriose wie ärgerliche Szene dafür, dass den Hausherren in der Schlussminute doch noch der nicht mehr erwartete Ausgleich gelang.
Ein langer Ball passierte nahezu ungehindert alle noch in ihrer Verteidigung verharrenden Büppeler Kicker, während ein Zeteler Angreifer mit dem Mute der Verzweiflung dem in Richtung Gästetor enteilenden Spielgerät über die inzwischen total aufgeweichte Grasnarbe hinterher ackerte. Torwart Oliver Hobbie erkannte die sich androhende Situation und lief aus seinem Gehäuse heraus dem Ball entgegen. Fast zeitgleich trafen Hobbie und der Akteur des FC aufeinander, weshalb Hobbie mit seinem Klärungsversuch leider Gottes den Ball nicht auf eine Reise ins Seitenaus schicken konnte, sondern den direkt vor ihm abbremsenden Gegenspieler traf. Von dessen Knien prallte der Ball in entgegengesetzter Richtung ab und trudelte, unerreichbar für Lars Nieblich, der mit letzter Kraft versuchte, noch vor der eigenen Torlinie eine Rettungsgrätsche anzusetzen, zum 3:3-Ausgleich in den Büppeler Kasten.
Ein derart später Ausgleich, so war zumindest zu befürchten, könne eigentlich nicht ohne psychologische Wirkung auf die Büppeler Mannschaft im nun alles entscheidenden Elfmeterschießen bleiben. Nachdem Schiri Jacoblewski, der sich mit seiner tadellosen Leistung in Halbzeit Zwei nahtlos dem spannenden und gutklassigen Pokalfight anpasste, die Partie beendete, bat er beide Teams, jeweils fünf Schützen für das von den Einen gehasste, von den Anderen geliebte Lotteriespiel Elfmeterschießen zu benennen.
Der erste Kandidat der Zeteler machte seine Sache gut, wenngleich Oliver Hobbie bereits bei diesem Versuch nahe dran war, den Ball aus dem bedrohten Eck zu fischen.
Büppels Stefan Hametner legte anschließend seine ganze Routine in die Waagschale und traf zum Ausgleich. Auch dies war eher eine knappe Angelegenheit, über Torwarthandschuh und linkem Pfosten sprang der Ball mit letzter Kraft über die Linie.
Dann hatte Oliver Hobbie, der aufgrund des 3:3-Ausgleichs in der 90. Minute zum tragischen Held zu werden drohte, seinen nächsten großen Auftritt. Mit einem kraftvollen Satz in die vom Zeteler Schützen anvisierte Torecke parierte Hobbie grandios und verschaffte seinem Team damit einen ersten kleinen Vorsprung in diesem Elfmeterschießen.
Dieser schmolz allerdings schon wieder dahin, als Jörg Wüstenberg mit einem Vollspann getretenen Schuss nur die Querlatte traf.
Anschließend hielt Oliver Hobbie den nächsten Strafstoß, wieder in einer Art und Weise, die man als bewusst gewollt und reaktionsschnell bezeichnen darf.
Lars Nieblich schritt als nächster Schütze an den Punkt, scheiterte jedoch ebenso wie sein Betreuerkollege Wüstenberg an mangelnder Schussgenauigkeit. Zetels Torhüter konnte den flach und mittig gezielten Ball mit den Knien abwehren.
Nachdem Oliver Hobbie zwischenzeitlich einmal machtlos war und hinter sich greifen musste, sorgte Valentin Müller mit einem todsicheren Schlenzer in die rechte Ecke für den erneuten Gleichstand.
Der letzte Schütze der Hausherren schien schon mit keinem allzu guten Gefühl die etwa 40 Meter bis zum Elfmeterpunkt abzuschreiten, denn ein möglicher Fehltritt hätte dem TuS Büppel II die Möglichkeit eröffnet, mit dem letzten Schuss der Partie den Sack zuzumachen und das Pokalaus für die Zeteler zu manifestieren. Der wahrlich nicht schlecht geschossene Ball stellte für Büppels Schlussmann Oliver Hobbie jedoch abermals kein unüberwindbares Problem dar und mit seinen bratpfannengroßen Pranken stieß er die anfliegende Kugel vom Tor hinweg durch die Lüfte, wie eine lästige Stubenfliege vom gedeckten Mittagstisch.
Nun lastete alle Verantwortung auf Ridha Essid, dem in der Nacht vor dem Spiel erklärtermaßen berufsbedingt gerade einmal anderthalb Stunden Schlaf vergönnt waren. Zudem musste er sich eines Schuhwerkes bedienen, welches aufgrund des Fehlens entsprechender Stollen- oder Nockenreihen allenfalls dazu geeignet war, an einem Ausscheidungskampf in lateinamerikanischen Tänzen teilzunehmen, nicht aber, um auf einem über alle Maßen rutschigen Untergrund ein geordnetes Fußballspiel aufzuziehen. Paradoxerweise gelang Essid dies dennoch über weite Strecken der 90 Minuten in bestechender Art und Weise, von ein paar missratenen Standards mal abgesehen, die er mangels Standfestigkeit zwischenzeitlich in die Gebüsche der Umgebung des Eschstadions beförderte.
Sichtlich unwohl ob der brisanten Ausgangslage, schlich Essid zur Ausführung dieses möglicherweise alles entscheidenden Schusses in Richtung Tor, während seine Mitspieler ihm mit aufmunternden Worten Mut zusprachen, dann aber eher unter bangen Blicken beobachteten, wie ihr Kamerad auf seinen Indoor-Sohlen zur Tat schritt.
Mit angenehm stoischer Gelassenheit legte Ridha Essid sich den Ball auf dem matschig-feuchten Kreidepunkt zurecht, nahm einige Schritte Anlauf und versenkte die Kugel zielgenau im Eck des Tores.
Was dann folgte, war ein Sturmlauf des gesamten Kaders des TuS Büppel II auf den erfolgreichen Torschützen Ridha Essid und den mit drei gehaltenen Elfmetern zum eigentlichen Helden avancierten Oliver Hobbie.
Ausgelassene Freude auf der einen, geknickte Stimmung auf der anderen Seite: die Zeteler Gastgeber waren am Ende sichtlich enttäuscht über das so denkbar knapp verlorene Match. Als faire Verlierer eines fairen Spiels gratulierten sie den siegreichen Gegnern aus Büppel und wünschten ihnen für das anstehende Pokalhalbfinale viel Glück und Erfolg. Damit bewiesen die Zeteler auch in der Stunde der Niederlage Anstand und echte Größe.
Für den TuS Büppel II könnte sich dieser Sieg in moralischer Hinsicht als ganz besonders wertvoll erweisen. Durch das „Überwintern“ im Hans-Georg-Twele-Pokal wird man sicher sehr viel positiver auf den Beginn der Rückrunde blicken, selbst wenn es in der Liga allenfalls noch um die berühmt-berüchtigte „Goldene Ananas“ gehen dürfte. So aber wartet im kommenden Frühjahr mit dem Halbfinale noch mal ein echtes Highlight auf die Büppeler Reserve, die es nach den beiden überraschenden Siegen im Achtel- und Viertelfinale des Pokalwettbewerbs selbst in der Hand hat, mit einem weiteren Sieg auch diesen Termin zu einem echten Festtag werden zu lassen.
Tore:
1:0 FC FW Zetel III
1:1 Valentin Müller
1:2 Ridha Essid
2:2 FC FW Zetel III
2:3 Jörg Wüstenberg
3:3 FC FW Zetel III
Elfmeterschießen:
4:3 FC FW Zetel III trifft
4:4 Stefan Hametner trifft
4:4 Oliver Hobbie pariert Elfmeter
4:4 Jörg Wüstenberg schießt gegen die Latte
4:4 Oliver Hobbie pariert Elfmeter
4:4 Lars Nieblich scheitert am Zeteler Torhüter
5:4 FC FW Zetel III trifft
5:5 Valentin Müller trifft
5:5 Oliver Hobbie pariert Elfmeter
5:6 Ridha Essid trifft
Sonntag, 25. November 2012, 14:00 Uhr
SV Astederfeld - TuS Büppel II 3:2
Die Zuschauer, die bei stürmischem und regnerischem Wetter den Weg auf den Astederfelder Sportplatz gefunden hatten, sahen in der Partie der Kellerkinder der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland Gruppe A zwei völlig grundverschiedene Halbzeiten. Während die von Interims-Coach Mirko Probst mit einem dicht gestaffelten Mittelfeld und zwei nominellen Spitzen in die Partie geschickten Büppeler in den ersten 45 Minuten kaum zu ihrem Spiel fanden, konnten die Gastgeber mit einer erstaunlichen Effektivität aufwarten und legten mit drei Treffern früh den Grundstein zum späteren Sieg.
Auf dem schwer zu bespielenden Platz am Königssee in Astederfeld entwickelte sich nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Hartmut Vogel ein sehr zähes und durch viele Fehlpässe und Stockfehler geprägtes Spiel. Bereits nach knapp 10 Minuten musste Büppels Torhüter Carsten Hellwig, der einmal mehr Stammkeeper Jesko Fuhrken vertrat, das erste Mal hinter sich greifen. Ausgehend von einem Getümmel im eigenen Strafraum, verlor die gesamte Hintermannschaft des TuS Büppel die Übersicht und war überdies nicht in der Lage, mit einem einfachen Befreiungsschlag den Ball aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich hinaus zu befördern. Der erste Astederfelder, der dann die Kontrolle über das Spielgerät erlangte, schob einigermaßen ungehindert aus kürzester Distanz zum 1:0 ein.
Die inzwischen schon sprichwörtliche Unausgeschlafenheit der Büppeler Equipe blieb also einmal mehr nicht ohne direkte Folge. Dass nach dem Rückstand das Spiel der Gäste aber eher schlechter als besser wurde, war ein alarmierendes Zeichen dafür, dass Qualität und Einstellung dieses Teams derzeit einfach keinen noch so bescheidenen Ansprüchen genügt.
So fiel das 0:2 aus Büppeler Sicht nach einem der unzähligen eklatanten Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Durch schnelles Umschalten und mit einem langen und öffnenden Pass überrumpelten die Hausherren das Büppeler Ensemble ein weiteres Mal, das zielgenaue Zuspiel auf einen auf der Torlinie lauernden Mitspieler ermöglichte es diesem, mittels Abstauber einzunetzen. Wie schon beim ersten Treffer hatte Carsten Hellwig im Tor des TuS Büppel II auch in diesem Fall keine Abwehrchance, da der Astederfelder Vorlagengeber allein auf ihn zulaufen und ihn geschickt umspielen konnte.
Hätte Hellwig in gleich mehreren Situationen nicht so hervorragend reagiert, hätte die erste Halbzeit in einem wahren Debakel für die Büppeler Reserve geendet. So aber hielt Hellwig sein Team zunächst weiter im Spiel, bis der SVA zum dritten und vorerst letzten Mal zuschlagen konnte.
Abermals ging ein langer Pass in die Spitze voraus, der die Büppeler Hintermannschaft vor schier unlösbare Probleme stellte. Mit einem kurzen Sprint und einem satten Schuss in die rechte untere Torecke schraubten die Hausherren das Ergebnis auf 3:0 in die Höhe, was ihnen insbesondere in der Kürze der Zeit sicher schon lange nicht mehr gelungen war.
Ja, die Gäste aus Büppel hatten durchaus auch ihre eigenen Tormöglichkeiten, dies soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Das große Manko war aber die große Ungenauigkeit in ihren Aktionen, der letzte tödliche Pass wollte auch beim x-ten Versuch einfach nicht ankommen und in Situationen, wo so grundlegende Dinge wie ein simpler Torschuss oder eine halbwegs präzise Flanke vors Tor angebracht gewesen wären, wurde das eigene Vorgehen unnötig verkompliziert, was jeglichen bescheidenen Schwung aus den Aktionen nahm und letztlich den möglichen Erfolg zunichte machte.
Wie es halt so ist, kam dann auch noch das Pech in Form eines leider nicht immer sehr aufmerksamen Schiedsrichters hinzu, der den ohnehin schon arg gebeutelten Gästen mindestens in einer Szene einen klaren Handelfmeter verweigerte. Damit bewahrheitete sich einmal mehr, dass, wenn es einmal nicht läuft, es dies auch wirklich in so ziemlich jeder Hinsicht nicht tut. Dies scheint klassen- und länderübergreifend stets das Los solcher Teams zu sein, die am Tabellenende einer Liga angesiedelt sind.
Unter den erwartungsvollen Blicken seiner Kameraden, die von Coach Mirko Probst eine Antwort auf die Frage erwarteten, woran es in den ersten 45 Minuten gelegen haben könnte, dass die ausgegebene Taktik so gründlich in die Hose gegangen ist, stelle Probst den Versuch an, das Geschehen analytisch aufzuarbeiten. Gleichzeitig versuchte er das Team an der eigenen Ehre zu packen und dazu zu motivieren, trotz des fast aussichtslos erscheinenden Rückstandes noch einmal alle Hebel in Bewegung zu setzen und sich mit größtmöglicher Leidenschaft gegen die drohende Niederlage zu wehren. Stefan Hametner, der sich in die Ansprache einschaltete und sehr deutlich seine Sichtweise zum bisherigen Spiel des TuS Büppel II zum Ausdruck brachte, war der Ärger über den bislang ziemlich blutleeren Auftritt seiner Mannschaft anzumerken. Dass insbesondere bei ihm in Halbzeit Zwei eine kaum zu fassende Leistungssteigerung einsetzte, hätte in dem Moment, als Hametner als Erster die Kabine wieder verließ, kaum jemand für möglich gehalten.
Die soeben noch zu Recht gescholtenen Kicker der „Zwoten“ vollzogen mit der ersten Minute des zweiten Durchgangs tatsächlich einen kompletten Sinneswandel. Angetrieben durch die etablierten Stammkräfte wurde jeder Einzelne mitgerissen und zu einer Leistungssteigerung angespornt, die alle Anwesenden in Erstaunen versetzte. Nun stimmten Einstellung, Zweikampfverhalten und auch das Spielerische kam nicht mehr zu kurz - auf dem am Rande zur Unbespielbarkeit stehenden Astederfelder Geläuf ohnehin wahrhaftig keine Selbstverständlichkeit.
Der unermüdliche Mareck Bartels war es dann, der am Ende eines minutenlangen Powerplays der Büppeler zum 3:1-Anschlusstor traf, seine Gesamtleistung damit bestätigte und das notwendige Initial für eine intensive Aufholjagd setzte.
Natürlich gab es auch die eine oder andere kritische Situation in der eigenen Defensive zu überstehen, denn der SV Astederfeld blieb weiterhin seiner Taktik treu, mit langen Pässen fast überfallartig auf des Gegners Tor zu streben. Glück, ein hervorragend aufgelegter Torwart Carsten Hellwig und das Unvermögen der Gastgeber beim Abschluss verhinderten ein frühzeitiges Scheitern der Büppeler „Mission Ausgleich“.
Als etwa eine Viertelstunde vor Spielende der eingewechselte Pascal Tautenhahn nach einer schönen Vorlage von Wladimir Warkentin zum 3:2 traf, war der Glaube daran, dass mindestens ein Zähler im Bereich das Möglichen liegen könnte, fester denn je. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wurde nun Angriff um Angriff gegen das Astederfelder Tor gefahren und es schien angesichts der komfortablen Restspielzeit sogar noch realistisch, dass es im Falle eines raschen Ausgleichs gar zu einem Sieg für die Gäste reichen könnte.
Leider fand die „Zwote“ nicht nur zu ihrem eigentlich von Beginn an so gewünschten Spiel zurück, sondern auch zu ihrer im bisherigen Saisonverlauf gezeigten Abschlussschwäche. Gleich mehrere Hochkaräter wurden ungenutzt versemmelt. Herauszuheben ist dabei die glänzende Torchance des ansonsten bärenstarken Mathias Suhren, der im gesamten Spiel auf gleich mehreren Positionen hervorragend agierte und mehrfach seinen unschätzbaren Wert als Verteidiger unter Beweis stellte. In der genannten Szene vor dem Tor des Gegners aber, war er leider nicht in der Lage, den Keeper der Gastgeber aus halbrechter Position, rund 8 Meter vor dessen Kasten, zu überwinden.
In einer weiteren Szene nahm Wladimir Warkentin dem einschussbereiten Jörg Wüstenberg, der sich ebenfalls nach eher zurückhaltender erster Hälfte enorm steigerte, den Ball vom Fuß, wodurch eine erneute Gelegenheit vertan wurde.
Hätte Schiedsrichter Vogel in der Schlussminute ein klares Foulspiel an Stefan Hametner im Astederfelder Strafraum mit der hierfür einzig richtigen Entscheidung bedacht, dann hätte sich mit dem fälligen Strafstoß die finale Chance für den TuS Büppel II zu einem glücklichen Ende dieser Partie eröffnet. Zum Entsetzen des grandios aufspielenden und zu Unrecht vom Unparteiischen nicht belohnten Stefan Hametner und dessen Kameraden, folgte statt des Elfmeterpfiffs kurz darauf der Schlusspfiff zu diesem aufregenden und höchst unterhaltsamen Kräftemessen der Tabellennachbarn.
Unterm Strich bleibt zusammenfassend zu sagen, dass der TuS Büppel II dieses Spiel ganz sicher und völlig unnötigerweise bereits in der ersten Hälfte verloren hat. Wäre man nur mit einem Funken mehr Leidenschaft – oder besser: mit einem nur halb so engagierten Auftreten wie in Halbzeit Zwei – auf den Platz gegangen, hätte man sich nicht schon nach rund einer halben Stunde in einer Lage befunden, aus der es auch nach einer wahrhaftig grandiosen zweiten Hälfte keinen Ausweg mehr gab. Sich mit dieser Leistungssteigerung für kommende Aufgaben zu motivieren, sie also als eine Art „Minimalgewinn“ aus dieser verlorenen Partie zu betrachten, griffe allerdings zu kurz. Vielmehr muss endlich die Erkenntnis Einzug in die Köpfe der Büppeler Spieler halten, dass die Konzentration auf ein Fußballspiel keine Teilzeitangelegenheit ist, sondern eine Sache von mindestens 90 Minuten. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um in der Pokal-Halbfinalbegegnung beim FC FW Zetel III am kommenden Wochenende zu bestehen und die bislang eher verkorkste Saison mit einem Weiterkommen wieder ein Stück weit aufzuwerten.
Tore:
1:0 SV Astederfeld
2:0 SV Astederfeld
3:0 SV Astederfeld
3:1 Mareck Bartels
3:2 Pascal Tautenhahn
Sonntag, 18. November 2012, 13:15 Uhr
ESV Wilhelmshaven II - TuS Büppel II 5:0 (Gast nicht angetreten)
Neben einer Reihe von Absagen im Vorfeld dieser Partie und der Ausfälle diverser dauerverletzter Kameraden, erreichten Spielertrainer Lars Nieblich im Laufe des Sonnabends weitere Hiobsbotschaften aus seinem Kader. Offensichtlich hatte die alljährlich grassierende Grippewelle den TuS Büppel II mit voller Wucht erfasst und dafür gesorgt, dass die für einen Sieg ausgelobten drei Punkte gleich am grünen Tisch in Richtung des ESV Wilhelmshaven II gespült wurden. Aufgrund der Kurzfristigkeit, mit der dieses Ereignis über den TuS hereinbrach, war auch eine Verlegung der Partie auf einen späteren Zeitpunkt nicht mehr möglich.
Es bleibt somit zu hoffen, dass sich das Büppeler Krankenlager rasch lichten und zum nächsten Punktspiel wieder eine vollständige und schlagkräftige Mannschaft auf dem Feld stehen wird.
Tore:
Fehlanzeige
Donnerstag, 15. November 2012, 19:30 Uhr
TuS Büppel II - TuS Obenstrohe IV 3:3
Der dichte Nebel, der am jenem Donnerstagabend auf der Sportanlage am Büppeler Föhrenweg herrschte, reichte weder für eine Spielabsage, noch vermochte er lange Zeit zu überdecken, wo derzeit die größten Schwächen im Spiel der Reserve des TuS Büppel zu finden sind. Dass dieses Wetterextrem nicht zum Nebel des Grauens für die Hausherren wurde, war am Ende einer ausgesprochen unterhaltsamen Partie dem späten Ausgleichstreffer und dem damit verbundenen Punktgewinn zu verdanken.
Die zu Beginn der Partie sehr engagierten Büppeler lieferten sich mit ihren Gegnern aus Obenstrohe eine unter den geschilderten Bedingungen gutklassige Auseinandersetzung. Dabei lagen die Vorteile zunächst sichtbar bei den Gastgebern, die immer wieder gefährlich dicht vor dem Obenstroher Gehäuse auftauchten.
Wie schon so oft leitete aber gleich der erste Torsschuss der Gäste den 0:1-Rückstand ein. Aus gut und gerne 30 Metern Torentfernung feuerte ein Obenstroher einen Schuss ab, der zwar nicht besonders hart und platziert war, dafür aber mit einer ganzen Menge Hoffnung beladen gewesen sein dürfte. Das Schicksal meinte es dann tatsächlich gut mit dem Schützen, denn auf dem holprigen Untergrund setzte der so auf die Reise geschickte Ball derart ungünstig auf, dass er in einer kaum berechenbaren Flugbahn über den zur Seite hechtenden Büppeler Schlussmann Jesko Fuhrken hinweg ins Tor holperte. Eine wahrhaftig feucht-kalte Dusche für die Hausherren, die für kurze Zeit sichtlich geschockt wirkten.
Keeper Fuhrken rettete kurz darauf vor dem fast sicheren 0:2, als er einen Torversuch eines Obenstrohers aus ca. 16 Metern glänzend zur Ecke abwehrte. Überhaupt war dies die größte Schwäche des Büppeler Spiels, man ließ schlichtweg zu viele Schussgelegenheiten aus der zweiten Reihe zu, welche aufgrund der widrigen Begleitumstände - nasser Boden, schlechte Sicht - in jedem Fall eine potenzielle Gefahr darstellten.
Noch vor der Pause gelang es den Büppelern jedoch, ihre anfänglichen Fehler zu korrigieren, das Heft in die Hand zunehmen und die Partie durch zwei Treffer zu ihren Gunsten zu drehen.
Zunächst war es Jörg Wüstenberg, der seine bemerkenswerte Treffsicherheit einmal mehr unter Beweis stellen konnte. Der Jubel über sein Tor erfolgte jedoch mit deutlicher Verzögerung, denn viele Augenzeugen waren schlichtweg nicht in der Lage zu erkennen, dass Wüstenberg aus rund 5 Metern, nach einer scharfen Hereingabe, IN und nicht ÜBER das Tor geschossen hatte. Offensichtlich war jedenfalls, dass die Art und Weise wie Wüstenberg den Treffer erzielte, kaum gewollt gewesen sein dürfte. Insofern war sicher auch Wüstenberg erleichtert darüber, dass er dennoch erfolgreich war, was er später in der Kabine freilich nicht so recht eingestehen wollte.
Den zweiten Büppeler Treffer steuerte Teilzeit-Rückkehrer Arne Alers bei, der sich nach längerer Verletzungspause etwas Spielpraxis in der zweiten Mannschaft aneignen und gleichzeitig dem gegenwärtigen personellen Engpass in seinem ehemaligen Team Abhilfe verschaffen wollte. Alers´ strammer Schuss nach einem kurzen Sololauf schlug unhaltbar flach in der linken unteren Torecke ein. Die geschätzte Torentfernung dürfte dabei etwa 20 Meter betragen haben, mithin deutlich innerhalb der Sichtweite des langsam dichter werdenden Nebels an diesem Abend. Trotzdem hatte der Obenstroher Torhüter keinerlei Abwehrchance.
Der hilfs- und übergangsweise als Betreuer agierende Langzeitverletzte Mirko Probst, hatte, bis auf einige kleinere Anmerkungen, in der Halbzeitpause kaum Grund zu ausschweifender Manöverkritik. Lediglich das etwas unsaubere Passpiel beim schnellen Umschalten von Abwehr und Angriff, welche den Vorstößen der Büppeler immer wieder die erforderliche Geschwindigkeit raubten, wusste Probst zu bemängeln. Im Großen und Ganzen stimmten Einstellung, Einsatz und vor allem das Ergebnis, was die Büppeler mit einem recht positiven Ausblick auf die zweiten 45 Minuten aus der Kabine kommen ließ.
Hier zeichnete sich aber leider ab, dass sich die Gäste aus Obenstrohe von Minute zu Minute mehr Feldanteile erkämpften und dem gegenüber die Büppeler konditionell in starkem Maße abbauten. Hinzu kam, dass innerhalb einer Viertelstunde neben Jörg Wüstenberg, Mathias Suhren, Dag Kathmann und Marco Möhle gleich vier Akteure der Hausherren wegen diverser Verletzungen und Wadenkrämpfen das Spielfeld verlassen mussten. Durch die vielen Auswechslungen geriet die ursprüngliche Ordnung im Büppeler Spiel völlig durcheinander. Nun häuften sich die Torchancen der Gäste, auch weil die Büppeler oftmals nicht in der Lage waren, sich aus ihrer immer enger werdenden Umklammerung zu befreien und mit einfachen aber kernigen Mitteln den Ball aus der Gefahrenzone des eigenen Strafraums hinauszubefördern. Als logische Konsequenz folgte etwa eine Viertelstunde vor dem Ende der Ausgleichstreffer zum 2:2. Auch hier war es zuvor gleich mehreren Spielern der Gastgeber nicht gelungen, vor den gegnerischen Kräften an den Ball zu gelangen. Ein Obenstroher bedankte sich und schob aus nächster Nähe ins Tor des TuS Büppel II ein.
Doch damit nicht genug; kurz nach einem Pfostenschuss der Obenstroher, der der Heimmannschaft kurzfristig noch das Remis wahrte, trafen die Gäste zur 3:2-Führung, etwa 3 Minuten vor dem regulären Spielende.
Die jubelnden Akteure aus Obenstrohe wähnten sich in diesem Augenblick offenbar schon als die sicheren Sieger dieses Ortsderbys, was angesichts des konsternierten Eindrucks, den die Kicker des TuS Büppel II nun machten, auch sehr wahrscheinlich erschien.
Doch da hatten sich die Obenstroher etwas zu früh gefreut. Angetrieben durch die lautstarken Anweisungen von der Seitenlinie und eines weit aufgerückten Abwehrchefs Lars Nieblich, warfen die Hausherren nun noch einmal alles nach vorn. Mit insgesamt vier Spitzen und einem 5er-Mittelfeld rückten die Büppeler der drohenden ersten Heimpleite dieser Saison zu Leibe und belagerten förmlich das gegnerische Tor.
Ein genialer Pass von Lars Nieblich auf den linken Flügel, der Mareck Bartels die Möglichkeit zu einer nicht minder genialen Flanke ermöglichte, war Ausgangspunkt des späten, aber letztlich verdienten Ausgleichstreffers durch Valentin Müller. Die präzise auf den zweiten Pfosten gezogene Hereingabe landete genau auf Müllers Fuß, der aus vielleicht 3 Metern volley einschießen konnte.
Der in letzter Minute erkämpfte Punkt ließ den TuS Büppel II zwar in der Tabelle nicht an seinem Lokalrivalen aus Obenstrohe vorbeiziehen, was bei einem Sieg hingegen der Fall gewesen wäre, für die Moral dürfte dieser Teilerfolg allerdings äußerst wichtig gewesen sein. Angesichts des starken Leistungseinbruches in den zweiten 45 Minuten, der nach der guten ersten Halbzeit so nicht erwartet werden musste, sollte bei der Analyse der Partie die Frage nach der konditionellen Verfassung des gesamten Teams an allererster Stelle stehen. Hier scheinen ganz offensichtlich große Defizite vorzuherrschen, die nur durch eine regere Trainingsbeteiligung als bisher abzustellen wären.
Tore:
0:1 TuS Obenstrohe IV
1:1 Jörg Wüstenberg
2:1 Arne Alers
2:2 TuS Obenstrohe IV
2:3 TuS Obenstrohe IV
3:3 Valentin Müller
Sonntag, 04. November 2012, 13:15 Uhr
WSC Frisia Wilhelmshaven III - TuS Büppel II 10:1
Die aus verschiedenen Gründen arg zusammengeschrumpfte Personaldecke entwickelt sich zunehmend zu einem ersthaften Dauerproblem beim TuS Büppel II und dürfte zumindest mitursächlich für den neuerlichen zweistelligen Misserfolg zu betrachten sein. So war es dem Trainergespann Wüstenberg / Nieblich kaum möglich, aus den zur Verfügung stehenden Kräften eine ausreichend schlagkräftige Truppe aufs Feld zu schicken, die dem allein schon von der Papierform her schier übermächtigen Gegner aus Wilhelmshaven ernsthaft Paroli hätte bieten können.
Wie schon bei der 1:11-Pleite beim SV Wilhelmshaven III hätten allerdings auch diesmal die Büppeler überraschend in Führung gehen können. Binnen kürzester Zeit wurden dann aber die Verhältnisse auf dem Platz zurechtgerückt und der WSC Frisia überrannte ein ums andere Mal die völlig überforderte Hintermannschaft des TuS, was folgerichtig zu den ersten Gegentreffern führte.
Hätten die Hausherren nicht gnädigerweise eine unfassbar schlechte Chancenverwertung an den Tag gelegt, dann hätte es an diesem Sonntagmittag nochmals eine deutliche Steigerung der bisherigen Rekordmarke von elf Gegentreffern für den TuS Büppel II in einem Spiel gegeben. Die teilweise recht gefälligen Ansätze zu Offensivaktionen der Gäste verblassten vor dem Hintergrund, dass man in dieser Konstellation defensiv so ziemlich keinem Gegner in dieser Spielklasse gewachsen ist.
So fielen bis zum Ende der Partie insgesamt zehn Treffer in das Gehäuse des bedauernswerten Jesko Fuhrken, der sich im Tor der Büppeler wie im Dauerfeuer der Artillerie auf einem Schlachtfeld des 1. Weltkrieges vorgekommen sein muss.
Den Ehrentreffer - so man diesen Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt gebrauchen möchte - für die chancenlosen Gäste erzielte Carsten Hellwig nach schöner Vorlage von Jörg Wüstenberg. Zumindest im inoffiziellen Wettstreit um den größten Feldspieler hat der TuS Büppel II stets die Nase ganz vorn, oder besser gesagt: ganz oben. Dass Hellwig die Mehrzahl seiner Treffer regelmäßig mit dem Fuß erzielt, ist auch eine dieser Ungereimtheiten, die zum Gesamtbild der "Zwoten" derzeit passen. Dies ist aber nur eine Randnotiz, die mit dem Verlauf und dem Ausgang der in Rede stehenden Partie gegen die Frisianer rein gar nichts zu tun hat.
So glich auch die zweite Reise der Saison in die Jadestadt für die Büppeler einem Gang zum Schafott. Dass die Henker des WSC Frisia III dabei ihr Opfer nur köpften und nicht noch in mundgerechte Häppchen zerlegten, war, wie gesagt, deren eigener Schusseligkeit im Torabschluss zu verdanken. Ein Waterloo war die Niederlage für die Büppeler allemal.
Tore:
1:0 - 10:0 WSC Frisia Wilhelmshaven III
10:1 Carsten Hellwig
Sonntag, 28. Oktober 2012, 11:00 Uhr
TuS Büppel II - TuS Varel III 4:3
Ganze elf Tage nach der deutlichen Niederlage gegen den Ortsrivalen vom TuS Varel III gelang den Fußballern des TuS Büppel II vor heimischer Kulisse die erfolgreiche Revanche. Ein kampfbetontes und stets spannendes Derby endete mit einem knappen Erfolg für die Mannen des Trainer-Duos Wüstenberg / Nieblich. Dabei konnte man an den Aufwärtstrend aus dem Spiel gegen den TuS Sillenstede II (2:0) sichtbar anknüpfen.
Obwohl man auch diesmal auf einige Stammkräfte verzichten musste und nicht in Bestbesetzung auflaufen konnte, wusste der TuS Büppel II das Spielgeschehen recht früh zu bestimmen. Begünstigt wurde dies durch den unzweifelhaften Umstand, dass auch das gegnerische Team gewisse Personalsorgen plagte. Es wurde deutlich, dass eine Kompensation der fehlenden Leistungsträger dem TuS aus Büppel deutlich besser gelang, als den Gästen von der Arngaster Straße.
Das Mittelfeld des TuS Büppel II zeigte bereits in den ersten Minuten der Partie ein aggressives Pressing und ein gefälliges, druckvolles Aufbauspiel. So eröffneten sich sogleich auch die ersten Torgelegenheiten für die Hausherren, die aber zunächst noch ungenutzt blieben.
Ebenso ärgerlich, wie zu diesem Zeitpunkt auch völlig überraschend, führte die erste Aktion der Gäste zum 0:1 aus Büppeler Sicht. Eine halbhoch in den Strafraum hineingezogene Flanke der Vareler versuchte Holger Hibben zu klären. Von seinem Bein prallte der Ball allerdings derart unglücklich ab, dass dieser innerhalb des Fünfmeterraumes einem von seinem plötzlichen Glück völlig verdutzten Spieler der Gäste vor die Füße fiel. Schnell berappelte sich der Vareler Angreifer wieder und drückte aus kürzester Entfernung das Spielgerät ins Netz des Büppeler Tores, wo Torhüter Jesko Fuhrken nur noch machtlos zusehen konnte.
Nun waren die Gastgeber umso mehr gefordert, die eigene Torausbeute mit der des Gegners wieder ins Lot zu bringen. Dies gelang nach einem minutenlangen Powerplay schließlich Mareck Bartels, der einen platzierten Flachsschuss in die linke Torecke setzte und damit zum 1:1 traf.
Durch die Verkettung weiterer individueller Fehler der Büppeler geriet der heimische TuS erneut in Rückstand. Aus der gerade einmal zweiten nennenswerten Angriffsaktion des TuS Varel III folgte das 1:2. Vorausgegangen war das unterbliebene oder viel zu zögerliche Attackieren der Büppeler Verteidigung, die einen von der rechten Seite in ihren Strafraum eindringenden Vareler an dessen Torschuss nicht zu hindern vermochte. Zwar war Schlussmann Jesko Fuhrken in der Lage, rechtzeitig in den bedrohten Bereich seines Tores abzutauchen, seine Abwehraktion verlief allerdings eher suboptimal. Statt den flach abgefeuerten Schuss festzuhalten oder zumindest zur Seite abzuwehren, entglitt Fuhrken die taufeuchte Kugel aus den Händen und landete, zum Entsetzen seiner Mannschaftskameraden, erneut bei einem Gegenspieler, der, schon innerhalb des Fünfmeterraumes stehend, keine Mühe hatte zum 1:2 einzunetzen. Auch der finale Rettungsversuch von Christoph Focke kam um einige Zehntelsekunden zu spät.
Weder Keeper Fuhrken, noch Holger Hibben ereilten nach ihren Schnitzern irgendwelche Vorwürfe ihrer Mannschaftskollegen. Ein Zeichen dafür, dass die Kameradschaft innerhalb der Truppe grundsätzlich intakt ist, trotz der vielen negativen Erlebnisse der vergangenen Wochen, die zu einer schmerzhaften Desillusionierung bezüglich der selbstgesteckten Saisonziele beitrugen. Dass auch die kämpferische Einstellung der "Zwoten" weiterhin stimmt, stellten die in ihren orangen Erfolgsjerseys aus besseren Zeiten angetretenen Büppeler nach dem neuerlichen Rückstand eindrucksvoll unter Beweis.
Unmittelbar vor der Halbzeitpause wurde Carsten Hellwig nach einer schönen Kombination zwischen Jörg Wüstenberg und Mirko Probst von Letzterem auf die Reise in den gegnerischen Strafraum geschickt. Nachdem Hellwig den Ball zunächst gegen seinen Kontrahenten auf Vareler Seite verloren hatte, erkämpfte er ihn sich in einer verbissen geführten Eins-gegen-Eins-Situation zurück und wurde sodann innerhalb des Sechzehnmeterraumes regelwidrig zu Fall gebracht. Schiedsrichter Wolfgang Deters zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt.
Zum ersten Strafstoß in dieser Saison für den TuS Büppel II (dem in den bisherigen Partien eine ganze Reihe fälschlicherweise nicht geahndete Fouls innerhalb der gegnerischen Strafräume vorausging) trat Neuzugang Valentin Müller anstelle der etatmäßigen Schützen Jörg Wüstenberg, Lars Nieblich oder Ridha Essid an den Punkt. Mit einem mäßig harten, aber dennoch ausreichend platzierten Flachschuss ließ Müller dem Schlussmann des TuS Varel III keine Abwehrmöglichkeit.
Die im Großen und Ganzen ansprechende Gesamtleistung des TuS Büppel II fand nach dem Halbzeitpfiff auch bei den Verantwortlichen Übungsleitern Wüstenberg und Nieblich eine verdiente Anerkennung. Voll des Lobes über die trotz der beiden Rückstände nie aufsteckende eigene Equipe, fiel der Ausblick auf die zweiten 45 Minuten dann auch überwiegend positiv aus. Mit einer effizienteren Chancenverwertung und der Vermeidung eigener Fehler im Defensivverbund sollte es mit zunehmender Spieldauer eigentlich möglich sein, dem Dauerrivalen aus Varel eine Niederlage zufügen zu können.
Zwischen den guten Worten und der Umsetzung in die Tat vergingen nach dem Wiederanstoß nur wenige Minuten. Der eingewechselte Wladimir Warkentin setzte einen ballführenden Spieler des TuS Varel III in dessen eigenem Strafraum so stark unter Druck, dass dieser einen fatalen Ballverlust produzierte, den Mareck Bartels wiederum für sich nutzen und zum 3:2-Führungstreffer verwerten konnte. Warkentin, der für Carsten Hellwig in die Sturmspitze gewechselt war, dürfte dabei ein mindestens 70-prozentiger Anteil an diesem Treffer zuzusprechen sein.
Carsten Hellwig hatte seinerseits übrigens in der Halbzeit die Torhüterposition von seinem Mannschaftskameraden Jesko Fuhrken übernommen, der aus dienstlichen Gründen nur für den ersten Durchgang zur Verfügung stand. Bis zur Mitte von Halbzeit Zwei sollte Hellwig allerdings nahezu beschäftigungslos bleiben, da das Team des TuS Varel III weiterhin relativ ungefährlich vor dem Büppeler Tor agierte und zunächst von keinen weiteren Büppeler Fehlern profitieren konnte.
Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein Schlussmann zwischen den Pfosten des Vareler Tores, dessen Qualität als ziemlich beschränkt bezeichnet werden durfte und der seine eigenen Mitspieler durch eine Reihe unüberlegter und wenig souveräner Aktionen verzweifeln ließ.
Als Büppels Ridha Essid nach etwa einer Stunde Spielzeit mit einem seiner berühmt-berüchtigten Sololäufe in den Vareler Strafraum eindrang und just in dem Moment, als er sich den Ball schon zu weit vorgelegt zu haben schien, mit einem gegrätschten Hechtsprung die Kugel in der langen Ecke des Gästetores unterbrachte, da schien bereits früh in der Partie eine Vorentscheidung zu Gunsten der gastgebenden Mannschaft des TuS Büppel II gefallen zu sein. Essids Treffer war spiegelbildlich für das Auftreten der gesamten Mannschaft: es wurde wirklich um jeden Meter Boden und um jeden schon verloren geglaubten Ball erbittert gerungen - mit Erfolg, wie man an Essids Tor zum 4:2 anschaulich feststellen durfte.
Wenn die Gäste nun auch mit Mann und Maus stürmten und ihre eigene Abwehr auf einigen Positionen auflösten, so gestalteten sich ihre Angriffe dennoch weiterhin wenig zwingend. Als Folge der nun zunehmend hektischer werdenden Partie kam es auch wieder zu einigen verbalen Scharmützeln zwischen Spielern beider Teams. Das bis dahin durchaus faire Match geriet dadurch allerdings nicht gänzlich aus den Fugen, weil Schiri Deters frühzeitig gegensteuerte.
Als hätte er in der ersten Spielhälfte seine Verwarnung mit der gelben Karte nicht als solche verstanden, ließ sich Büppels Valentin Müller rund 25 Minuten vor dem Ende zu einer schon im Bereich einer Tätlichkeit anzusiedelnden Aktion hinreißen, die ihm folgerichtig die Hinausstellung einbrachte. Damit erwies Müller seinem Team natürlich einen Bärendienst, denn auch ein Zwei-Tore-Vorsprung ist halt nicht derart komfortabel, als dass man diesen mehr als eine halbe Halbzeit lang mit 10 Leuten entspannt und problemlos verteidigen könnte.
Wenige Augenblicke nachdem Büppels Kapitän Mirko Probst aus einem der unzähligen Zweikämpfe mit einer schweren Schulterverletzung hervorging und aus dem Spiel genommen werden musste, folgte aus einem Freistoß für den TuS Varel III der Anschlusstreffer zum 4:3.
Dieses Tor und die damit zurückgekehrte Hoffnung für die Gäste auf zumindest einen Zähler, läutete eine hart umkämpfte Schlussphase ein, in der der TuS Varel III zu mindestens zwei hundertprozentigen Chancen kam, die aber durch eigenes Unvermögen kläglich versiebt wurden. Dabei gelang einem Vareler das unglaubliche Kunststück, aus vielleicht zwei Metern Entfernung den Ball nicht im Gehäuse der Büppeler unterzubringen.
Das Glück, welches die Hausherren in dieser Situation gleich kellenweise löffelten, hatten sie sich im Verlauf der gesamten Partie allerdings auch redlich verdient. So schmiss der Fußballgott kurz vor Sendeschluss eben den rettenden Anker für jene Mannschaft, welche über die gesamte Spieldauer gesehen eine höhere Lauf- und Kampfbereitschaft zeigte und sich an diesem Tag obendrein fußballerisch als das stärkere Kollektiv erwies.
Mit zwei Siegen in Folge stellte die Auswahl des TuS Büppel II endlich wieder unter Beweis, dass sie an guten Tagen durchaus in der Lage ist, ansehnlichen Fußball zu spielen und auch die nötige Cleverness an den Tag legen kann, um am Ende der 90 Minuten drei verdiente Punkte einzufahren. Die richtige Mischung aus guter Chancenverwertung und sicherer Abwehr bildete das Rezept für diesen und hoffentlich für weitere erfolgreiche Auftritte der zweiten Herrenmannschaft des TuS Büppel.
Tore:
0:1 TuS Varel III
1:1 Mareck Bartels
1:2 TuS Varel III
2:2 Valentin Müller (FE)
3:2 Mareck Bartels
4:2 Ridha Essid
4:3 TuS Varel III
Mittwoch, 24. Oktober 2012, 19:30 Uhr
TuS Büppel II - TuS Sillenstede II 2:0
In einer sehr intensiv geführten Flutlichtpartie feierten die unlängst so derb verhauenen Kicker des TuS Büppel II eine Auferstehung wie der sagenumwobene Phönix aus der Asche. Mit einem hochverdienten 2:0 wurde ein Gegner aus Sillenstede niedergerungen, dessen eigene kleine Erfolgsserie damit ein vorläufiges Ende fand.
Die Büppeler Spielertrainer Jörg Wüstenberg und Lars Nieblich sahen sich aufgrund der dauerhaft haarsträubenden Abwehrschwäche ihres Teams dazu gezwungen, den Kader gerade an dieser Achillesferse personell zu verstärken. Mit den Teilzeit-Rückkehrern Jürgen Söchting und Olaf Jehnichen - inzwischen beide in der Ü45 des TuS aktiv - kehrte eine gehörige Portion Routine in den Abwehrverband der "Zwoten" zurück. Zudem war auch der schmerzlich vermisste Mathias Suhren wieder mit an Bord, der in der ersten Halbzeit die rechte Abwehrseite beackerte.
Gleich von Beginn an zeigten die erstmals in ihren orangefarbenen Langarmtrikots angetretenen Büppeler, dass sie auf eine Reparatur ihres schwer angekratzten Images aus waren. Mit klugen und durchdachten Aktionen, gepaart mit einer gesunden Zweikampfhärte, drängte man den Gast aus dem Jeverland weit in dessen Hälfte hinein. So eröffneten sich zwangsläufig die ersten Torchancen, die man leider allesamt schändlich ungenutzt ließ. Marco Möhle kam dabei dem gegnerischen Tor mit einem gefährlichen Kopfball noch am nahsten, Mareck Bartels, Carsten Hellwig, Valentin Müller, Jörg Wüstenberg und Mirko Probst reihten sich in die Liste der erfolglosen Schützen nahtlos ein.
Zudem verweigerte der bis dahin sehr umsichtig leitende Schiedsrichter Günter Neumann dem TuS Büppel II einen Handelfmeter, den man in Analogie zur fast spiegelbildlichen Szene aus dem Varel-Spiel vor einer Woche eigentlich hätte geben müssen. Neumann argumentierte jedoch, dass er die Szene anders gesehen habe und damit waren dann auch alle noch so verständlichen Proteste der Büppeler hinfällig.
Erst rund fünf Minuten vor der Halbzeit führte eine auf den zweiten Pfosten gezogene Ecke zum längst verdienten 1:0 für den TuS Büppel II. Diplom-Ingenieur Marco Möhle stand in dieser Situation goldrichtig und hielt sein dunkelblondes Akademikerköpfchen genau in die Anflugschneise des Balles. Mit der ihm berufsbedingt eigenen technischen Genauigkeit setzte Möhle die Kugel aus etwa 5 Metern unter die Querlatte, von wo sie schließlich für alle sichtbar hinter die Torlinie sprang.
Unmittelbar vor der Pause gab es sogar die große Möglichkeit auf 2:0 zu erhöhen, Büppels Valentin Müller übersah bei seinem Vorstoß über die rechte Angriffsseite aber, dass Carsten Hellwig im Sturmzentrum verzweifelt auf eine Hereingabe wartete. Bei dieser Zwei-gegen-Zwei-Situation wäre durchaus mehr möglich gewesen, denn der TuS aus Sillenstede hatte seine Abwehr kurzzeitig völlig entblößt.
Dennoch zeigten sich Jörg Wüstenberg und Lars Nieblich verhältnismäßig zufrieden mit dem Auftritt ihres Teams und vermieden es daher, allzu früh mögliche personelle Veränderungen vorzunehmen. Insbesondere die sich im Vergleich zu den vergangenen Wochen deutlich verbessert zeigende Abwehr des Teams galt es, in der bestehenden Form möglichst lang beieinander zu belassen.
Diese Maßnahme erwies sich als goldrichtig, angesichts der nun doch kräftig verstärkten Angriffsbemühungen der Gäste. Zwar setzten die Sillensteder die Hausherren nun mehr unter Druck, wirklich zwingend oder gar torgefährlich wurden sie dadurch jedoch auch nicht. Dafür agierten die Büppeler viel zu umsichtig und verhielten sich hochgradig geschickt und effektiv beim Verschieben der eigenen Mannschaftsteile, wodurch sich die gegnerischen Akteure immer wieder in einem zum Tor hin stetig dichter zuziehenden Netz aus Defensivkräften verfingen. Und wenn dann doch einmal ein Schuss auf das Tor von Büppels Torhüter Jesko Fuhrken kam, war dieser stets sicher zur Stelle.
Mit nachlassender Kondition wurden die Aktionen auf dem schwer bespielbaren Sportplatz am Föhrenweg auf beiden Seiten sichtbar ungenauer. Dazu gesellte sich eine aufkeimende Hektik, die insbesondere die Gäste ergriff, die dadurch immer öfter auch zu unfairen Mitteln griffen.
Nachdem der TuS Büppel II sich zwischenzeitlich wieder einmal anschickte, mit einem eigenen Vorstoß auch offensiv tätig zu werden, resultierte daraus ein weiterer Eckball von der rechten Seite, den Torschütze Marco Möhle zur Ausführung brachte. Die scharf und halbhoch hineingezogene Flanke passierte alle umstehenden Feldspieler beider Couleur und landete schließlich bei einem Abwehrspieler des TuS Sillenstede II, der in Höhe der Fünfmeterraumbegrenzung zu einem Befreiungsschlag ausholte. Wegen des auf dem nassen Rasen tückisch aufsetzenden Balles verschätzte sich der Gästespieler aber offenbar in Zeit und Entfernung und nagelte mit ordentlich Schmackes dermaßen schräg gegen die Kugel, dass diese exakt entgegengesetzt der eigentlich vorgesehenen Richtung davonflog. Ehe der Unglücksrabe selbst noch einen verbalen Fluch ausstoßen konnte, landete sein ungewollter Querschläger in den Maschen seines eigenen Tores, ohne dass irgendeiner seiner Kameraden rettend hätte eingreifen können.
Das 2:0 spielte den Hausherren natürlich maßgerecht in die Karten. Jetzt hätte man eigentlich mit dem sicheren Vorsprung im Rücken ruhig und überlegt die Zeit herunterspielen, den Gegner kommen lassen und auf Kontergelegenheiten warten können. Dass die Aufzählung im vorigen Satz gleich in dreierlei Hinsicht im Konjunktiv erfolgte, zeigt, dass zwischen Plan und Umsetzung leider unübersehbare Diskrepanzen auftraten. Gut, man hatte spätestens ab dem eigenen Sechzehner Spiel und Gegner weitestgehend im Griff. Echte Torchancen gab es daher eigentlich auch nur eine einzige aufzuzählen, die in Form eines 20-Meter-Schusses aber von Torwart Fuhrken mit einer Glanzparade zur Ecke gelenkt wurde. Die eigenen Konter versandeten zu neunzig Prozent in der Sillensteder Hälfte, sei es aufgrund von Ungenauigkeiten im Büppeler Passspiel, oder durch eine Fülle an taktischen Fouls, die den Spielfluss zusätzlich lähmten.
Die bis dahin trotz aller sportlicher Rivalität recht faire Partie geriet nun durch das rücksichtslose Gebaren einzelner Sportsfreunde völlig aus der Spur. Dies steigerte sich so weit, dass zum Teil mit voller Absicht in die Beine des Gegners hineingegrätscht wurde, ohne dass auch nur ansatzweise eine Chance bestanden hätte, zumindest als bloßen "Beifang" noch den Ball zu treffen. Hierbei tat sich insbesondere der Spieler mit der Rückennummer "8" auf Seiten des TuS Sillenstede hervor, dessen wilde Anneinanderreihung an gesundheitsgefährdenden Tritten und bösen Hinterhaltsattacken einem waffenlosen Amoklauf gleichkamen. So wurde der Spieler nach der x-ten Blutgrätsche gegen Mathias Suhren schließlich folgerichtig mit gelb-rot vom Platz gestellt, was bei weniger toleranter Regelauslegung schon sehr viel früher hätte erfolgen müssen. Schiri Neumann passte sich mit seiner Leistung aber nach und nach dem nun eher dürftigen Niveau der Partie an und verzettelte sich viel zu oft in zähen Diskussionen mit den Akteuren beider Teams. So entglitt ihm das Geschehen auf dem Platz am Ende fast vollständig und nur der Schlusspfiff verhinderte wohl, dass aus der bösen Mischung aus beschränktem fußballerischen Grundvermögen, Erschöpfung und Frustration noch ernsthafte Verletzungen erwuchsen.
Nach dem Schlusspfiff hatten sich zwar längst nicht alle Streithähne wieder lieb und auch das Verhältnis zwischen Büppels Kapitän Mirko Probst und dem Unparteiischen darf man getrost als nachhaltig zerrüttet bezeichnen; dennoch - und dies kann unterm Strich erleichtert zur Kenntnis genommen werden - stand am Ende dieses umkämpften Matches als Minimalziel eine weitestgehend verletzungsfreie Heimreise aller eingesetzten Kicker fest. Zudem hatte der TuS Büppel II nach zuletzt null Punkten und 3:20 Toren aus den letzten vier Begegnungen der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland Gruppe A endlich wieder einen Sieg einfahren können, der den rechnerischen Abstand zum letztplatzierten SV Astederfeld vergrößerte und das Mittelfeld der Tabelle wieder in Sichtweite rücken ließ.
Die wichtigste Botschaft, die aus diesem Spiel aber hervorging, war jene, dass die zweite Herrenmannschaft des TuS Büppel das Fußballspielen scheinbar noch nicht gänzlich verlernt hat und dass man endlich wieder deutlich die Bereitschaft erkennen konnte, für den sportlichen Erfolg mehr Ehrgeiz zu entwickeln, um engagiert und kämpferisch auf dem Platz zu Werke zu gehen. Unter dieser Voraussetzung sollte zumindest bis zur Winterpause noch der eine oder andere Punktgewinn erfolgen können.
Tore:
1:0 Marco Möhle
2:0 TuS Sillenstede II (ET)
Sonntag, 21. Oktober 2012, 11:00 Uhr
SV Wilhelmshaven III - TuS Büppel II 11:1
Als Berichterstatter ist man nach den Ereignissen dieses Spieles hin- und hergerissen, ob man zu dem Ergebnis und dessen Zustandekommen überhaupt etwas schreiben oder besser verschämt den Mantel des Schweigens darüber legen sollte. Weil einige Begleitumstände aber dergestalt waren, dass man sie guten Gewissens nicht schweigend übergehen darf, sei hier zumindest in aller Kürze angemerkt, was einfach zur Sprache gebracht werden muss. Schlechterdings ist man dies denjenigen Kameraden der „Zwoten“ geschuldet, die sich an diesem trüben Sonntagmorgen tapfer einem Gegner stellten, der sich in dieser Partie nicht nur als um eine Klasse besser präsentierte.
Die mit gerade einmal elf Spielern angereisten Gäste aus Büppel hielten in der ersten Halbzeit noch erstaunlich gut mit. Erst nach rund einer halben Stunde fiel das 1:0 für den SV Wilhelmshaven III, die einen abgeprallten Schuss aus kurzer Distanz einschieben konnten. Zuvor und mehrere Male danach rettete Schlussmann Jesko Fuhrken mit tollen Paraden für seine bereits geschlagenen Vorderleute.
Hiermit ist auch schon das Hauptproblem der Büppeler an diesem Tag benannt, von der insgesamt weit geringeren individuellen Klasse und dem auf ein Minimum reduzierten Kader mal abgesehen. Den schnellen Vorstößen der Wilhelmshavener hatte man oftmals nichts entgegenzusetzen, die eigenen läuferischen Defizite – insbesondere die Antrittsschnelligkeit – wurden durch die wieselflinken Spitzen des Gegners ein ums andere mal schmerzhaft offenbart. So folgte das 0:2 aus Büppeler Sicht auch auf ein solches Laufduell, welches ein SVWer für sich entscheiden konnte.
Gemessen an der Anzahl der Torchancen ging das Halbzeitergebnis von 2:0 demnach in Ordnung und spiegelte die Verhältnisse auf dem Platz weitestgehend korrekt wider. Hätte Wladimir Warkentin allerdings die erste (und einzige) Großchance für sein Team genutzt, wäre der TuS Büppel tatsächlich sogar in Führung gegangen. Bis dahin sah der Spielaufbau der Gäste erstaunlicherweise recht flüssig aus und man brachte sich zudem mehrfach in aussichtsreiche Schusspositionen. Darin bestand aber ein weiteres Problem, welches sich in den letzten Partien der Büppeler immer deutlicher abzeichnete: die eklatante Abschlussschwäche.
Wer in der Pause prophezeit hätte, dass nach einer ordentlichen ersten Halbzeit ein derartiges Fiasko folgen würde, dem hätte man wahrscheinlich einen viel zu großen Pessimismus attestiert. Nach den schnellen Toren zum 3:0 und 4:0 für den SVW III brachen dann allerdings sämtliche Dämme und die Hausherren spielten sich förmlich in einen Rausch. Mindestens zweien der rein rechnerisch alle fünf Minuten eingeschlagenen Gegentreffer waren geradezu slapstickartige Situationen vorausgegangen, die nicht nur bei Zuschauern und Gegnern für Gelächter sorgten, sondern auch die sarkastische Ader so einiger Büppeler freilegte.
So ging die einstmals ruhmreiche Zweite Herren des TuS Büppel in einem infernalischen Torhagel unter und verlor mit sage und schreibe 1:11. Den Ehrentreffer bei dieser historischen Pleite erzielte Jörg Wüstenberg mit einem 18-Meter-Schuss in den Torwinkel, der für das zwischenzeitliche 1:6 sorgte.
So weit, so schlecht. Dass man gegen den SV Wilhelmshaven III verlieren kann, steht außer Frage. Dass man auch deutlich verlieren kann, ist angesichts der eigenen Torflaute ebenfalls nur eine logische Konsequenz. Dass man aber nach den negativen Ergebnissen der letzten Wochen offenbar auch als Mannschaft völlig auseinanderbricht, ist hingegen eine Erkenntnis, die bei allen sportlichen Unzulänglichkeiten noch mit am bittersten schmeckt. Wenn sogar schon als völlig selbstverständlich anzusehende disziplinarische Grundsätze außer Acht gelassen werden und fest in den Kader eingeplante Spieler, ohne sich in geeigneter Form bei den verantwortlichen Trainern abzumelden, einfach nicht zum vereinbarten Treffpunkt erscheinen, dann spricht dies ziemlich eindeutig dafür, dass diese Zeitgenossen den Sinn eines Mannschaftssportes nicht verstanden oder zumindest unzureichend verinnerlicht haben. Eine solche Schönwettermentalität lässt sich nur so lange verbergen, wie die Anzahl der Siege die der Niederlagen überwiegen. Wahre Größe und ein starker Charakter zeigt sich aber insbesondere dann, wenn es mit dem eigenen Team mal nicht so gut läuft. In einer solchen Phase den Kopf in den Sand zu stecken und die eigene Mannschaft seinem Schicksal zu überlassen, stellt einen offenen Affront gegenüber allen Kameraden und dem Trainerstab dar.
Genau dieses Verhalten und einige weitere grundlegende Dinge gilt es daher, in einer kurzfristig anzuberaumenden Krisensitzung schonungslos anzusprechen. Hier wird allen Mitspielern Gelegenheit gegeben werden, sich zu dem bisherigen Saisonverlauf zu äußern. An der Resonanz auf diesen Aufruf wird man wahrscheinlich ablesen können, wie es um die Zweite Herren des TuS Büppel derzeit bestellt ist und ob es noch Anlass zur Hoffnung auf eine Besserung geben kann. Nach dem geschilderten „Schwarzen Sonntag“ in Wilhelmshaven hat leider nicht nur der Verfasser dieses Berichts leise Zweifel an einem Erfolg dieser Maßnahme. Insbesondere die sogenannten „altgedienten“ Spieler des TuS werden sich sportliche Hinrichtungen der geschilderten Art erklärtermaßen nicht noch einmal antun.
Sollte dieses für den kommenden Mittwoch anberaumte Gespräch schließlich zu keinem Ergebnis führen, dürfte dies das sportliche Aus für eine Büppeler Mannschaft bedeuten, die mit so hohen Zielen und voller Hoffnung in die laufende Saison gestartet war.
Tore:
1:0 - 6:0 SV Wilhelmshaven III
6:1 Jörg Wüstenberg
6:1 - 11:1 SV Wilhelmshaven III
Mittwoch, 17. Oktober 2012, 19:30 Uhr
Tus Varel III - TuS Büppel II 4:1
Die bisher so rasant verlaufene Talfahrt der Zweiten Herrenmannschaft des TuS Büppel nahm an diesem Mittwochabend an der Arngaster Straße in Varel noch zusätzliche Geschwindigkeit auf. Die schlechte Tradition der vergangenen Jahre pflegend, konnte man erneut keine Punkte beim Ortsrivalen TuS Varel einfahren und wurde einmal mehr mit einer deutlichen Niederlage nach Hause geschickt.
Dabei hielt man die Partie lange Zeit offen und hatte zunächst auch die klareren Tormöglichkeiten. So fanden gleich zwei Treffer der Gäste keine Anerkennung, weil Schiedsrichter Rene Kost in beiden Fällen eine Abseitsstellung erkannt haben wollte. In der ersten Szene mag er Recht behalten haben, denn nachdem Jörg Wüstenbergs Kopfball unglücklicherweise vom Innenpfosten zurückprallte und Mareck Bartels direkt vor die Füße fiel, verwandelte sich dessen ursprünglich passive Abseitsstellung in eine aktive, weshalb sein anschließendes Abstaubertor nicht zählen durfte. Im zweiten Fall aber wurde der in Höhe des Fünfmeterraumes wartende Jörg Wüstenberg mit einem Querpass von der rechten Seite angespielt, was eine Abseitsstellung höchst unwahrscheinlich erscheinen ließ. So entschied sich Schiri Kost mehr auf bloßen Verdacht hin zu einem Pfiff, welchen Wüstenberg seinerseits mit Unverständnis zur Kenntnis nahm.
Überhaupt mutierte der Unparteiische langsam aber sicher zur unsäglichen Hauptfigur dieses Derbys, denn auch in der Folgezeit machte er durch Fehlentscheidungen teils krassester Art auf sich aufmerksam.
So übersah Kost beispielsweise eine Grätsche von hinten gegen Büppels Mittelfeldmann Ridha Essid, welche den Varelern eine hervorragende Kontermöglichkeit bescherte. Die aufgerückte Defensive der Gäste sah sich urplötzlich fünf bis sechs gegnerischen Angreifern gegenüber, die sich den Ball mehrfach am Strafraum der Büppeler zuschieben und damit einen ihrer Kameraden in Schussposition bringen konnten. Mit einem satten Tritt in die kurze Ecke des erneut von Oliver Hobbie gehüteten Tores gingen die Hausherren mit 1:0 in Führung.
Selbstverständlich hagelten nun die lautstarken Proteste der Büppeler auf Schiri Kost ein, der dem regelwidrig abgegrätschten Ridha Essid für dessen frustgeladenes Ballwegschlagen unmittelbar nach dem Gegentreffer zu allem Überfluss noch die gelbe Karte zeigte. In der Halbzeitpause auf das offenkundige Foul an Essid angesprochen, verriet Kost Büppels Kapitän Mirko Probst, dass er die Szene nicht sehen konnte, da er sich kurz zuvor vom Spielgeschehen abgewendet habe.
Dass man sich im zweiten Durchgang sowohl von der weiteren Leistung des Referees, als auch von jener des TuS Büppel II gleichermaßen mit Grausen abwenden konnte, verdeutlicht, wie eng das Wirken beider Protagonisten - Schiedsrichter Kost auf der einen, die "Zwote" des TuS Büppel auf der anderen Seite - miteinander verknüpft war. Je mehr sich die Kicker vom Föhrenweg verschaukelt fühlten, desto unschöner und zerfahrener gestaltete sich das eigene Spiel.
Wenn man auch in den ersten 45 Minuten keine wirklich ansehnliche Partie gespielt hatte, so war man aber bis zum Rückstand zumindest noch auf einem halbwegs guten Weg. Nach dem 0:1 aus Büppeler Sicht fiel man jedoch Stück für Stück in die eigenen Bestandteile auseinander, was, das kann man mittlerweile konstatieren, scheinbar auf ein tiefsitzendes psychologisches Problem in der Truppe zurückzuführen sein dürfte. Sobald man hinten liegt, verliert sich der Glaube an die eigenen Stärken und Möglichkeiten in einer Fragmentierung sämtlicher Mannschaftsteile und im blindem Aktionismus des Einzelnen. Dazu gehörten an diesem Mittwochabend leider auch die wenig zielführenden Unbeherrschtheiten des mit der gelben Karte vorbelasteten Ridha Essid, der sich kurz vor dem Spielende nicht nur Gelb-Rot wegen wiederholten Meckerns abholte, sondern zudem auch noch ein eigenes Kapitel im Spielbericht erhalten wird, denn seine angeregte Diskussion mit Schiri Kost endete in einem tumultartigen Durcheinander, in dem mehrere Akteure beider Seiten nur mit Besonnenheit und Mühe Schlimmeres verhindern konnten.
Dass diese Hinausstellung keinen großen Einfluss mehr auf Spielverlauf und Endresultat hatte, war auf den zum gegenständlichen Zeitpunkt bereits komfortabel ausgebauten Vorsprung der Gastgeber zurückzuführen, die die sich ihnen bietenden Tormöglichkeiten blendend zu nutzen wussten.
So führte die fehlende Zuordnung im Abwehrzentrum des TuS Büppel II zu einem Kopfballtreffer zum 2:0 für den TuS Varel III nach gut einer Viertelstunde in Halbzeit Zwei. Der nun völlig vogelwild agierenden Mannschaft des konsternierten Trainergespanns Wüstenberg / Nieblich flogen nun scheinbar alle Sicherungen aus den Kästen. Die bereits erwähnte Hinausstellung Essids bildete dabei lediglich den traurigen Höhepunkt eines ziemlich unrühmlichen Auftritts der gesamten Büppeler Equipe. Flankiert wurde diese Entwicklung allerdings von den schon grotesk anmutenden Handlungen des Unparteiischen, dessen Fehlentscheidungen wie im Stakkato auf die ohnehin schon gereizten Nervenbahnen der Gästeakteure einhämmerten.
So sprach Schiedsrichter Kost nach einem Foul Lars Nieblichs an einem Vareler in unmittelbarer Nähe der Strafraummarkierung, weniger aufgrund einer zweifelsfreien Sicht der Dinge, als auf bloße Indizien und Zurufe hin, einen Elfmeter zu, den diese zum 3:0 verwandeln konnten. Dass Nieblichs Attacke aber tatsächlich VOR der weißen Kreidelinie erfolgte, mussten sogar die unfreiwillig begünstigten Vareler hinterher anerkennen. Die sichtbaren Furchen im völlig aufgeweichten Rasen lieferten überdies den letzten Beweis an der Fehlerhaftigkeit von Kosts Entscheidung.
Auf der anderen Seite blieb ein glasklares Handspiel eines Vareler Verteidigers ungeahndet, obwohl durch die Abwehr mit ausgestrecktem Arm der sichere Anschlusstreffer durch Büppels Mirko Probst verhindert wurde. In rasender Furio wurde der Referee danach verbal attackiert, was diesen offenbar dermaßen verunsicherte (oder schlichtweg halsstarrig werden ließ), dass er kurz darauf eine hundertprozentige Torchance durch Wladimir Warkentin nach schönem Pass von Jörg Wüstenberg wegen einer Abseitsstellung abpfiff, die allenfalls in Kosts Phantasie existiert haben dürfte.
Wenn es aufgrund der bisherigen Schilderungen der Ereignisse auch den Anschein haben mag, als sei der Schiedsrichter alleinverantwortlich für die Niederlage der Büppeler an diesem Abend, so sei an dieser Stelle gesagt, dass natürlich auch der im Gegensatz zum Pokalspiel vom 31. August, welches noch mit einem klaren 3:0 für die Büppeler endete, stark verbesserte TuS Varel III seinen entscheidenden Anteil an der Pleite der Gäste hatte. Individuelle Qualität und Siegeswillen waren zwei ganz entscheidende Faktoren an diesem Abend, die bei den Hausherren in deutlich stärkerer Ausprägung zum Ausdruck kamen. Den Vorwurf, sich nicht mit letzter Konsequenz in das Spiel hineinzuknien und gegen die drohende Niederlage zu stemmen, mussten sich die Büppeler freilich nicht das erste Mal in der laufenden Saison aussetzen. Daher darf die verstörende Schiedsrichterleistung auch nicht als gänzlich ursächlich, gewiss aber als maßgeblich unterstützend für die Schlappe der Vareler Vorstädter betrachtet werden, was schon ärgerlich genug ist.
Der Vollständigkeit halber sei hier noch der Anschlusstreffer Jörg Wüstenbergs erwähnt, als dieser sich durch die dichten Reihen gegnerischer Abwehrspieler hindurchwuselte und mit einem gefühlvollen Schlenzer in die rechte Torecke für kurzzeitige Hoffnung bei seinen Mannschaftskameraden sorgte, zumal da noch rund 20 Minuten zu absolvieren waren.
Eine Viertelstunde vor Spielende setzten die Vareler aber einen ihrer schnellen Konter, welchen die nun völlig entblößte Abwehr der Büppeler nicht mehr wirksam verteidigen konnte. Der von Torwart Oliver Hobbie mit dem Fuß abgewehrte erste Schuss eines Varelers landete genau in den Beinen eines zweiten rotgekleideten Kickers der Gastgeber, welcher mühelos und unbedrängt zum 4:1 einschieben konnte.
Die Stimmung in der Umkleidekabine des TuS Büppel II hätte nach dem Abpfiff kaum trüber sein können. Der Ärger über die widrigen Platzverhältnisse und die beschränkten Schiedsrichterqualitäten wich langsam der Scham über das eigene eklatante Unvermögen. Im Zusammenhang mit den bisher gezeigten Darbietungen von einer echten Krise der zweiten Herrenmannschaft des TuS Büppel zu sprechen, mag verfrüht erscheinen. Man darf sich allerdings ernsthaft fragen, gegen welchen Gegner man diesem völlig verunsicherten Team noch echte Siegchancen einräumen kann. Nach den letzten Wochen fällt die Antwort auf diese Frage schwerer denn je. Allein im Pokalwettbewerb zu glänzen reicht scheinbar längst nicht aus, um den Gegnern in der 3. Kreisklasse übermäßig viel Respekt abzuverlangen. Dazu bedarf es schon eines grundlegend anderen Auftretens auf dem Platz und hier ist offenbar das Hauptproblem dieser Büppeler Mannschaft zu suchen. Eine Lösung hierfür zu finden wird sicher die schwierigste Aufgabe für die verantwortlichen Spielertrainer Jörg Wüstenberg und Lars Nieblich in den kommenden Tagen und Wochen werden.
Tore:
1:0 TuS Varel III
2:0 TuS Varel III
3:0 TuS Varel III (FE)
3:1 Jörg Wüstenberg
4:1 TuS Varel III
Freitag, 12. Oktober 2012, 19:30 Uhr
Tus Dangastermoor II - TuS Büppel II 3:0
Mit der dritten Niederlage im fünften Punktspiel manifestierten die Feierabend-Kicker des TuS Büppel II ihren handfesten Fehlstart in die Premieren-Spielzeit der neuen 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland Gruppe A. Darüberhinaus geben die klar erkennbaren qualitativen Defizite im Team berechtigten Anlass zur Sorge, dass man auch am Ende der Saison auf einem der unteren Ränge zu finden sein könnte. Mit gerade einmal vier mickrigen Pünktchen ziert man derzeit gemeinsam mit dem SV Astederfeld und dem TuS Varel III das Tabellenende.
Dass sich dieser Zustand auch nach der Partie in Dangastermoor nicht ändern würde, war dem Umstand geschuldet, dass sich der heimische TuS aus dem Westen Varels mindestens ebenso ungemütlich zeigte, wie das regnerisch-windige Herbstwetter, das der Tristesse der augenblicklichen Situation des Ortsrivalen aus Büppel seinen optischen Beistand leistete.
Die erkennbar bessere Spielanlage der Dangastermoorer schien die Gäste aus Büppel früh zu beeindrucken. Dem setzte man zunächst die übliche defensive Grundausrichtung entgegen, mit der man zunächst Sicherheit aufbauen und frühe Gegentore verhindern wollte. Dieses Vorhaben durfte man auch durchaus als gelungen betrachten, gleichwohl fehlte es bei den Büppelern lange Zeit an nennenswerten Aktionen nach vorn, wo sich tatsächlich kaum etwas tat. Einzig Jörg Wüstenberg konnte eine Unaufmerksamkeit der Dangastermoorer Hintermannschaft nutzen und nach einer schönen Kombination freistehend zum Abschluss kommen. Der Torhüter der Hausherren war jedoch auf dem Posten und parierte glänzend Wüstenbergs Schuss aus vielleicht 12 Metern Entfernung.
Dies war jedoch schon die einzige wirklich zwingende Aktion in den Strafräumen beiderseits der Mittellinie, denn die Gastgeber hatten in den ersten 45 Minuten diesbezüglich rein gar nichts aufzuweisen. Da sich das Spielgeschehen überwiegend außerhalb der jeweiligen Gefahrenzonen vor den Gehäusen beider Kontrahenten abspielte, konnte von einem für die Zuschauer ansehnlichen Fußballspiel freilich nicht die Rede sein. Allenfalls die kämpferische Note, die die 22 Akteure dem Geschehen durchgängig verliehen, ließ das wettergeschädigte Publikum bisweilen seine nassen Schuhe und die klammen Beinkleider vergessen. Weil beide Abwehrreihen bis zur Halbzeit nichts mehr anbrennen ließen, ging es beim Stande von 0:0 zum ersehnten Pausentee in die Kabinen.
Aus diesen kehrten die Hausherren sichtbar frischer und aufgeweckter zurück. Hatten die Spielertrainer Jörg Wüstenberg und Lars Nieblich ihre lauschenden Büppeler Kameraden noch in den Katakomben der Langendammer Sportanlage gewarnt, dass man die eigene Konzentration tunlichst beibehalten müsse, schien dieser Appell bereits nach gut fünf Minuten in Halbzeit Zwei beinahe ungehört verhallt zu sein.
Viel zu einfach konnten sich die in niveadosenblauen Jerseys gekleideten Hausherren plötzlich über den rechten Flügel durchsetzen und brachten das Tor der Gäste sodann in höchste Gefahr. Rechtverteidiger Christoph Focke ließ sich von einem rücklings anstürmenden Offensivspieler des TuS Dangastermoor II düpieren, verlor den entscheidenden Zweikampf im Sechzehnmeterraum, was dem Angreifer der Gastgeber freie Fahrt auf das von Jesko Fuhrken gehütete Büppeler Tor verschaffte. Mit einem gezielten Flachschuss in die linke Ecke ließ er Fuhrken keine Abwehrmöglichkeit und netzte zum 1:0 ein.
Wieder einmal ein Rückstand also, wieder einmal musste man die eigenen Anstrengungen multiplizieren, um wieder zurück ins Spiel zu finden und nicht zu früh auf die Verliererstraße zu geraten. Dass kalte Duschen, und sei es in Gestalt eines frühen Gegentores nach Wiederanpfiff, eine belebende Wirkung haben können, ist nicht erst seit der durch Sebastian Kneipp berühmt gewordenen gleichnamigen Wasserkur bekannt. Offenbar benötigen die Kicker des TuS Büppel II immer erst den harten Schlag in den Nacken, bevor das eigene Leistungsvermögen zur Gänze abgerufen werden kann.
So wurden die Büppeler in der Folgezeit deutlich aktiver und kauften ihren Gegnern zunehmend den Schneid ab. Diese kamen zeitweise kaum noch aus ihrer eigenen Hälfte heraus und sahen sich etlichen gefährlichen Angriffen des Ortsrivalen ausgesetzt. Doch sowohl Wladimir Warkentin, der auf dem seifigen Boden unmittelbar vor dem Dangastermoorer Kasten um wenige Zentimeter an einer flachen Hereingabe vorbeisauste, als auch Mirko Probst, der bei einem seiner Vorstöße von Stefan Hametner angespielt wurde und um ein Haar lachender Profiteur einer kuriosen Strafraumsituation geworden wäre, konnten den nunmehr verdienten Ausgleich für ihre Mannschaft nicht erzielen.
Es passte erneut wie der sprichwörtliche Ar... auf den Eimer, dass in diese Drangphase mit soeben gewonnener Feldüberlegenheit der zweite Gegentreffer wie eine Bombe hineinplatzte. Ausgehend von einem Abspielfehler von Mirko Probst, der diesen selbst zu reparieren versuchte, drang ein Offensivmann der Hausherren abermals in den Strafraum der Büppeler ein und feuerte einen ordentlichen Strahl auf das Gehäuse von Jesko Fuhrken ab. Dieser konnte die schweifgefolgte Kugel zwar noch hoch in Richtung seines Vordermanns Mirko Probst abwehren, einen weiteren herannahenden und einköpfbereiten Gegenspieler übersah Letzterer jedoch. Beim Versuch mittels Seitfallzieher zu klären, traf Probst den Dangastermoorer Akteur unglücklich an der Brust, was Schiedsrichter Niko Sommer als ahndungswürdig erachtete und auf Elfmeter entschied.
Der verantwortliche Schütze des TuS Dangastermoor II ließ Keeper Fuhrken abermals keine Abwehrmöglichkeit und erhöhte auf 2:0.
Noch immer waren gut 22 Minuten zu spielen; genug Zeit also, um zumindest einen Zähler aus dem ehemaligen Torfgräbergebiet abzuernten. Dass man am Ende aber eher wie ein paar Moorleichen vom Feld schlich, hatte auch damit zu tun, dass Schiedsrichter Sommer den Büppelern einen glasklaren Strafstoß verwehrte, welcher - eine erfolgreiche Ausführung vorausgesetzt - noch einmal eine turbulente Schlussphase garantiert hätte. Stattdessen übersah Schiri Sommer, der bis zu seinen beiden kurz aufeinanderfolgenden Fehlentscheidungen eine tadellose Leistung bot, kurz vor dem Spielende noch eine Abseitsstellung des TuS Dangastermoor II. Derart unbehelligt ließ sich ein Angreifer der Hausherren nicht zweimal bitten und überwand Torwart Jesko Fuhrken zum dritten Mal, auch wenn dabei ein beträchtliches Quäntchen Glück Pate stand. Der von Fuhrken noch per Beinabwehr erreichte Ball hoppelte über den Umweg des Innenpfostens des Büppeler Tores zu einem mitgelaufenen Spieler der Gastgeber, der auf der Linie stehend mühelos abstauben konnte. Da dort auch der Rettungsversuch eines weiteren Büppelers fehlschlug, stand die mit 0:3 höchste Saisonniederlage der zweiten Herrenmannschaft des TuS Büppel nunmehr unumstößlich fest.
Die angeregte und kontrovers geführte Kabinendiskussion im Kreise der Büppeler Kameraden brachte Stefan Hametner im Anschluss des verlorenen Matches mit einer Aussage auf den Punkt, die gleichzeitig den Bogen zum Anfang dieses Berichts spannt und die darin geäußerte Erkenntnis unterstreicht: ,,uns fehlt es einfach an Qualität." Das Gegenteil ließ sich leider im bisherigen Saisonverlauf nur selten beweisen. Unter dem Eindruck der bislang sehr bescheidenen Punkteausbeute wird man wohl nicht nur die anfangs hohen eigenen Ansprüche auf einen Platz unter den ersten drei Teams der Tabelle ad acta gelegt haben, sondern auch der Illusion beraubt sein, dass zwischenzeitliche Pokalerfolge nachhaltig positive Wirkung auf die eigene Leistung ausüben könnten. Eigentlich kann es derzeit nur darum gehen, möglichst schnell in die Spur zurückzufinden und mit einem Erfolgserlebnis im anstehenden Nachholspiel gegen den TuS Varel III neues Selbstvertrauen zu tanken.
Tore:
1:0 Tus Dangastermoor II
2:0 Tus Dangastermoor II (FE)
3:0 Tus Dangastermoor II
Mittwoch, 03. Oktober 2012, 11:00 Uhr
Hans-Georg-Twele-Pokal, Achtelfinale
TuS Büppel II - SV Gödens II 1:0
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Punkt. Diese althergebrachte Weisheit war vor und nach der Achtelfinalpartie zwischen den beiden ehemaligen Ligakonkurrenten aus Büppel und Gödens nicht nur einmal zu hören. In der Sport1-Krombacher-Runde hätte die Häufigkeit, mit der dieser Satz an diesem Tag wiederholt wurde, dem Phrasenschwein sein tönernes Bäuchlein mit etlichen 5-Euro-Scheinen prall gefüllt.
Aufgrund der Vorzeichen, unter denen diese Partie stattfand, konnte es an der Rollenverteilung eigentlich keinerlei Zweifel geben. Die Gödenser, im Mittelfeld der Tabelle der 2. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland angesiedelt, galten nach ihrem 10:1-Erstrundensieg gegen den TuS Obenstrohe IV als haushoher Favorit. Demgegenüber war dem TuS Büppel II, der bislang in Gruppe A der 3. Kreisklasse nicht so richtig in Tritt gekommen ist, die Außenseiterrolle nicht unbedingt unangenehm. Man hatte eigentlich nichts zu verlieren und so spielten die Kicker des Trainergespanns Wüstenberg / Nieblich dann auch frei und munter auf.
Das Spiel begann im Gedenken an einen kürzlich verstorbenen Sportkameraden des SV Gödens II mit einer Schweigeminute, auf die sich die Kapitäne beider Teams mit Schiedsrichter Horst Weber im Vorfeld geeinigt hatten. Das Team des TuS Büppel II möchte im Rahmen dieses Spielberichts nochmals sein aufrichtiges Mitgefühl zum Ausdruck bringen.
An der von Beginn an taktisch sehr disziplinierten defensiven Grundordnung der Büppeler bissen sich die Gödenser Gäste früh die Zähne aus. Ihr technisch recht sauberes Kombinationsspiel reichte allenfalls bis zum Strafraum der Hausherren, wo in den allermeisten Fällen dann aber Endstation war.
Nach überstandener Anfangsviertelstunde verlagerte der TuS Büppel II sein aggressives doppelt- und dreifach-Pressing weiter ins Mittelfeld, wo man sich zeitweise sogar ein leichtes Übergewicht erarbeiten konnte. So erfolgte der 1:0-Führungstreffer durch Jörg Wüstenberg in der 18. Spielminute auch nicht völlig überraschend, denn dem vorausgegangen waren bereits einige ganz ansehnliche Aktionen der Hausherren. Das Tor selbst resultierte aus einem - wie sollte es anders sein? - Kopfball durch Wüstenberg, der die Flugbahn einer butterweichen und punktgenauen Freistoßflanke von Ridha Essid mit einer Nuance von Schädelberührung entscheidend veränderte. Flach und unhaltbar hoppelte der Ball hernach ins lange Toreck.
Hätte eben jener Ridha Essid nur zwei Minuten später eine eigene Kopfballchance aus etwa 6 Metern verwertet, wäre die einhundertprozentige Effektivität der Büppeler noch einmal unterstrichen worden.
Dem SV Gödens II war der Ärger über die aus ihrer Sicht bislang sehr ungünstig verlaufene Partie deutlich anzumerken. Statt aber mit einem durch das Team gehenden Ruck zu reagieren und die eigenen Angriffbemühungen zu forcieren, schlichen sich immer mehr Unsicherheiten und Fehler in das Spiel der Gäste ein. Zwar blieben die Gödenser weiterhin die optisch feldüberlegene Mannschaft, wirklich zwingend war eigentlich keine ihrer Aktionen in den ersten 45 Minuten. Die abermals neu formierte Hintermannschaft des TuS Büppel II schaffte es mit Hilfe des auch defensiv fleißig aushelfenden Mittelfeldes, den Attacken der Gäste sicher standzuhalten. Diese zeichnete im weiteren Spielverlauf eine zunehmende Ideenlosigkeit aus, die sich in durchschaubaren Laufwegen, voraussagbaren Passstaffetten und langen und hohen Bällen in die Spitze, die in den allermeisten Fällen sehr leicht zu verteidigen waren, ausdrückte.
Als es beim Stand von 1:0 in die Kabinen ging, konnte man in den Gesichtern der gastgebenden Kicker des TuS Büppel II eine deutlich größere Zuversicht erkennen als noch vor der Partie. Wohlwissend, dass man beim SV Gödens II nunmehr alles auf eine Karte setzen würde um eine Blamage abzuwenden, galt es die ersten Minuten nach Wiederanpfiff schadlos zu überstehen. Danach, so die Meinung aller Büppeler Spieler und Anhänger, lägen die Vorteile klar auf Seiten des vermeintlichen Underdogs.
So starteten die Gäste dann auch ihre Anfangsoffensive in Halbzeit Zwei, die aber ebenso versandete, wie jene im ersten Durchgang. Vorbildlich geordnet und kämpferisch vollends überzeugend konnte sich die Büppeler Mannschaft auch diesmal aus dem Ansatz von Würgegriff der Gödenser befreien. Zwar brachte man nach vorn selbst nicht mehr allzu viel zustande, dennoch mussten die Gäste stets auf der Hut vor den grundsätzlich vorhandenen Kontermöglichkeiten der Hausherren sein. Ein 2:0 für den TuS hätte angesichts der relativen Harmlosigkeit der Gödenser wahrscheinlich die Vorentscheidung bedeutet.
Diese Vorentscheidung wäre um ein Haar auch gefallen, als Büppels Mareck Bartels mit einem satten Gewaltschuss aus etwa 16 Metern am linken Torpfosten scheiterte. Bei diesem auch akustisch eindrucksvollen Kracher fuhr den Gästen nicht nur ein akuter Schreck durch die Kleider, er hinterließ in der Folge auch deutliche Spuren in deren Vorgehensweise. Psychologisch kam dieser Warnschuss den Büppeler allemal zugute, denn damit konnte man sich auch selbst wieder davon überzeugen, dass man das eigene Offensivspiel noch nicht gänzlich zu den Akten gelegt hatte.
Mit unbändigem Siegenswillen und der aufmunternden Anfeuerung durch die eigene Anhängerschar überstand man auch den Rest von Halbzeit Zwei, in der Torwart-Oldie Oliver Hobbie, der den etatmäßigen Jesko Fuhrken ersetzte, mit einer Großtat seinen eigenen Akzent setzte, als er einen Flachschuss der Gödenser mit einer Hand zur Ecke lenkte. Darüberhinaus verlieh er mit seiner Präsenz dem Abwehrverbund der Büppeler zusätzliche Stabilität und Sicherheit, die als Garanten für den überraschenden aber dennoch hochverdienten Sieg des TuS Büppel II anzusehen sind.
Entsprechend groß war die Freude, als Schiri Weber die 90 Minuten plus Nachspielzeit beendete und der Einzug ins Achtelfinale des Hans-Georg-Twele-Pokals feststand. Mit ihrer besten Saisonleistung wiederholten die Kicker des TuS Büppel II jenes Kunststück, mit welchem sie vor 2 1/2 Jahren bereits den klassenhöheren FC RW Sande II nach Elfmeterschießen aus dem Feld schlugen. Sofern aus diesem Erfolg gegen den SV Gödens II zusätzlicher Schub für die Saisonspiele der "Zwoten" gewonnen werden könnte, wäre dies ein sehr positiver Nebeneffekt dieses rundum gelungenen Vormittags am Tag der Deutschen Einheit 2012.
Tore:
1:0 Jörg Wüstenberg 18.
Freitag, 28. September 2012, 19:30 Uhr
FSV Jever III - TuS Büppel II 2:1
Eine Mannschaft, die über eine Halbzeit lang ein Fußballspiel dominiert, es trotz drückender Überlegenheit aber versäumt, ihre Vielzahl an Torchancen in Treffer umzumünzen, die darf sich am Ende nicht wundern, wenn sie am Ende einmal mehr ohne Punkte im Gepäck die Rückreise in die Heimat antreten darf.
Dabei begannen die gastgebenden Kicker des FSV Jever III mit einem sehr ansehnlichen Kombinationsspiel, mit dem sie ihre Gegner aus Büppel schon ein wenig beeindruckten. Mit einfachsten Mitteln – schnellen Doppelpässen und einer hohen Laufbereitschaft – wurde der Abwehrverband der Gäste schon in der Anfangsphase ein ums andere Mal geschickt ausgehebelt und deren Tor unter Druck gesetzt.
Dem gegenüber gestaltete sich das Aufbauspiel der Büppeler zunächst ungeordnet, zäh, ideenlos und fehlerbehaftet, was zu vielen Ballverlusten führte. Ein Stück weit könnte dieses anfängliche Durcheinander auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass ein Großteil des Teams erst kurz vor Spielbeginn am Sportplatz am Schützenhof erschienen war, was zur Folge hatte, dass die übliche Kabinenansprache in der bisherigen Form ausfallen musste. Die äußerst knappe taktische Einweisung auf dem Spielfeld hatte augenscheinlich nur einen suboptimalen Effekt.
Zwar steigerte man sich nach rund 20 Minuten Spielzeit kontinuierlich, wodurch sich auch vor dem Tor der Jeveraner immer mehr nennenswerte Aktionen ergaben, konterkariert wurden diese Bemühungen allerdings durch das Ergebnis eines schnellen Gegenstoßes der Marienstädter. Diese setzten ihren schnellsten Offensivmann auf der linken Angriffsseite in Bewegung, der dort gleich vier Büppeler voll beschäftigte und vor das unlösbare Problem stellte, seinen Lauf rechtzeitig vor der Strafraummarkierung zu beenden. Seine Flanke mit dem rechten Außenrist flog zielgenau in den Strafraum des TuS Büppel II, wo sich drei mitgelaufene Spieler der Hausherren rasch darüber einig wurden, wer den Ball zum 1:0 über die Linie bugsieren sollte. Mit einem unhaltbaren Hechtkopfball ließ man Interims-Torwart Stefan Conrad keine Abwehrmöglichkeit.
Da der TuS Büppel II in allen seinen bisherigen Saisonspielen – vom Pokalspiel gegen den TuS Varel II mal abgesehen - mindestens einmal einem Rückstand hinterherlaufen musste, war die nun eingetretene Situation nicht neu. Offenbar braucht die neu formierte zweite Herrenmannschaft des TuS immer erst ein solches Negativerlebnis als Initialzündung, um richtig ins Spiel zu finden.
Auch an diesem Tag wurden die Büppeler nach dem 0:1 erst so richtig aktiv. Dadurch ergaben sich zwangsläufig auch einige Tormöglichkeiten, von denen eine Carsten Hellwig auf dem Kopf hatte, sein Ball landete aus wenigen Metern Entfernung allerdings genau in den Armen des Jeveraner Torhüters.
In der Halbzeitpause konstatierte Jörg Wüstenberg folgerichtig, dass man eigentlich kein schlechtes Auftreten der „Zweiten“ gesehen hatte und man dem Gegner nun weitestgehend ebenbürtig gegenüberstand.
Diese Kräfteverteilung verlagerte sich in den zweiten 45 Minuten noch weiter zu Gunsten der Gäste, die sich auch immer öfter dem Tor der Brauereistädter annäherten, dabei aber, wie eingangs erwähnt, leider das Toreschießen völlig vergaßen. Vor allem der sonst per Kopf so zielsichere Spielertrainer Jörg Wüstenberg verpasste es gleich mehrere Male, seinem Team zum ersehnten und mittlerweile verdienten Torerfolg zu verhelfen.
So kam es dann, wie es kommen musste. Bei einem Konter des FSV Jever III über die rechte Abwehrseite der Büppeler ließ sich erneut eine gehörige Anzahl Defensivakteure der Gäste überlaufen, der kluge Rückpass des Jeveraners auf seinen an der Strafraumgrenze postierten Kameraden brachte diesen in eine ausgezeichnete Schussposition. Mit einem haargenau gezirkelten Ball in den rechten Torwinkel, gegen den Torwart Stefan Conrad erneut keine Abwehrchance hatte, erhöhte der Schütze der Hausherren kunstvoll und überaus sehenswert auf 2:0 für seine Mannschaft.
Wie schon in der Vorwoche gegen den SV Astederfeld galt es mithin erneut, in den verbleibenden rund 20 Minuten einen Zwei-Tore-Rückstand auszugleichen. Dass dies gegen ein spielstarkes Team wie den FSV Jever III ungleich schwerer werden würde, war allen Büppelern vermutlich klar. Aus der sichtbar nachlassenden Kondition der Gastgeber schöpfte die stark verjüngte Truppe aber dennoch ihre Hoffnung auf einen erfolgreichen Verlauf dieses Unterfangens.
Als Valentin Müller knapp 10 Minuten vor dem Ende mit einem abgefälschten Freistoß tatsächlich zum 1:2-Anschluss traf, durfte man sich auf eine heiß umkämpfte und spannende Schlussphase gefasst machen.
Die Jeveraner mussten ihrem hohen Anfangstempo nun minütlich weiteren Tribut zollen und wurden von den Büppelern, die jetzt begannen ihre „zweite Luft“ zu schnappen, förmlich an die Wand gespielt. Mit ihren Kräften weitestgehend am Ende, organisierte die Heimmannschaft eine verzweifelte Abwehrschlacht, bei der der Ausgleich für die Büppeler nur eine Frage der Zeit zu sein schien.
Stefan Hametner, Valentin Müller, Mareck Bartels, Lars Nieblich, Wladimir Warkentin, Jörg Wüstenberg und Mirko Probst nahmen das Gehäuse des FSV Jever III aus allen möglichen und unmöglichen Lagen unter Beschuss. Jevers Torhüter schwang sich jedoch zu absoluter Höchstform auf und machte nicht nur einmal beste Gelegenheiten der Gäste mit tollen Paraden zunichte.
Ein zwischenzeitlicher Entlastungsvorstoß der Jeveraner landete als aufgesetzter Freistoß am rechten Torpfosten des TuS Büppel II und wurde anschließend aus dem Gefahrenbereich geklärt.
Bei ihrem letzten Angriff wäre es mit der gleichzeitig besten Chance des Spiels beinahe noch zum längst verdienten Ausgleich für die „Zwote“ des TuS Büppel gekommen. In letzter Sekunde rettete ein grau gekleideter Mitspieler der Hausherren für seinen bereits geschlagenen Keeper und nickte den aufgesetzten Kopfball Jörg Wüstenbergs gerade noch von der Torlinie. In völliger Verzweiflung stöhnten die Büppeler kollektiv auf, rauften sie die Haare oder vergruben ihre Gesichter in den Händen.
Als kurz darauf Schiedsrichter Bernhard Welz, der durch seine leicht übertriebene Rhetorik bisweilen unnötige Hektik in eine überaus faire Partie hineintrug, das Spiel pünktlich beendete, war die Enttäuschung auf Seiten des TuS Büppel II natürlich groß. Als dann auch noch eine Vielzahl der Akteure des Gegners beim obligatorischen Shakehands anerkennende Worte für die starke Leistung der Kicker vom Föhrenweg fanden, schmerzte dies natürlich umso mehr. Denn noch schlimmer als eine Niederlage im Fußball ist das Mitleid, welches man hierfür von seinen siegreichen Kontrahenten erhält und wofür man sich leider nichts kaufen kann.
Dennoch richtete sich Jörg Wüstenberg später in der Kabine aufmunternd an seine Spieler, indem er die tolle Moral der Mannschaft hervorhob und diese, trotz der Schwierigkeiten durch den Neuaufbau, auf dem rechten Weg wähnt. Dieser Ansicht kann man sich nach diesem Abend eigentlich nur vorbehaltlos anschließen.
Tore:
1:0 FSV Jever III
2:0 FSV Jever III
2:1 Valentin Müller
Sonntag, 23. September 2012, 11:00 Uhr
TuS Büppel II - SV Astederfeld 2:2
Zwei Punkte verloren oder einen gewonnen? Diese Frage stellten sich die Fußballer des TuS Büppel II nach Ablauf der 90 hart umkämpften Minuten der Partie gegen den Dauerwegbegleiter aus dem Süden der Gemeinde Zetel. Trotz eines zwischenzeitlichen 0:2-Rückstandes gelang zwar noch der Ausgleich, in der Gesamtbetrachtung dieses Spieles konnte man jedoch durchaus zu der Erkenntnis kommen, dass weitaus mehr für die Hausherren möglich gewesen wäre.
In der Anfangsviertelstunde tasteten beide Teams sich vorwiegend im Mittelfeld ab, ohne dass sich eine Seite größere Spielanteile verschaffen konnte. Zwar lief der Ball bei den Büppelern sichtbar flüssiger durch die Reihen, wirklich zwingend waren ihre Aktionen bis zu diesem Zeitpunkt aber nicht.
Dies änderte sich erst ab Mitte der ersten Halbzeit, als vor allem Jörg Wüstenberg gleich bei mehreren Standardsituationen hintereinander mit dem Kopf zur Stelle war, dabei aber, anders als noch vor zwei Wochen in Obenstrohe, zu ungenau zielte.
Aus einem Freistoß für den SV Astederfeld geriet die gastgebende „Zweite“ des TuS Büppel dann völlig überraschend in arge Schwierigkeiten. Die aus dem rechten Halbfeld hineingeschlagene Flanke konnte zunächst per Kopf aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich des Büppeler Strafraums herausgeköpft werden. Als der Ball auf dem taufeuchten Rasen aufsetzte und schneller als erwartet bei Valentin Müller landete, zog dieser reflexartig seinen ausgestreckten linken Arm an den Körper heran, wo ihm die Kugel deutlich hörbar auf die nackte Haut oberhalb seiner Hand platschte. Schiedsrichter Gerd Rüst zögerte einen Moment lang mit seiner Entscheidung, ehe sich die Protestrufe der Astederfelder mit seinem Elfmeterpfiff akustisch vermischten.
Die Entscheidung Rüsts darf als nicht gänzlich falsch, aber dennoch sehr hart bezeichnet werden, denn weder war Valentin Müllers Handbewegung eine der unnatürlichen Art, noch hat er sich durch die überdies kaum wahrnehmbare Armbewegung irgendeine Art von Vorteil verschafft. Der Ball prallte ihm auf den angelegten Arm und da ist auch bei striktester Regelauslegung eine Strafstoßentscheidung nicht unumgänglich.
Der zum Elfmeterpunkt angetretene Astederfelder Schütze verlud im Anschluss Büppels Torwart Jesko Fuhrken und traf sicher zur 0:1-Führung für sein Team.
Wenige Minuten später war Keeper Fuhrken mit seinen Abwehrbemühungen zum Glück erfolgreicher, als er bei einer Glanztat sein ganzes Können aufbot und einen spitzwinkligen Schuss aus etwa 7 Metern mit dem Fuß um den Pfosten lenkte.
Verärgert über den bisherigen Spielverlauf forcierten die Hausherren nun ihre Bemühungen auf einen eigenen Treffer. Dass man sich dabei zum Teil nicht gerade übermäßig clever anstellte, wird schon aus der zahlenmäßigen Ausbeute ersichtlich. Bis zur Halbzeitpause blieb es beim knappen 0:1-Rückstand, was angesichts der jetzt doch klareren Rollenverteilung – Büppel als Jäger, Astederfeld als die Gejagten – für den zweiten Durchgang einiges an Spannung versprach. Es sei vorweggenommen: der neutrale Zuschauer kam in den zweiten Fünfundvierzig Minuten voll auf seine Kosten.
Die Büppeler begannen nach Wiederanpfiff mit ungebrochenem Elan das Tor der Gäste zu berennen. Die Astederfelder hielten dem ihre aufopferungsvolle Kampfbereitschaft und schnelle Kontervorstöße entgegen, mit denen sie die Gastgeber in einer Szene abermals in Verlegenheit bringen konnten.
Ein leichtfertig hergeschenkter Ball im Büppeler Mittelfeld wurde blitzschnell in die Spitze getragen, wo man sich die hieraus resultierende Überzahlsituation unbarmherzig zunutze machte. Büppeles Keeper Fuhrken lief dem Angreifer der Gäste noch entgegen, dessen Flachschuss aus etwa 10 Metern unterquerte jedoch ungehindert Fuhrkens Körper und prallte vom Innenpfosten ins Tor des TuS Büppel II.
So etwas nennt man in der Fußballersprache „klassisch ausgekontert“, entsprechend genervt haderten die Kicker des Trainergespanns Jörg Wüstenberg / Lars Nieblich mit sich und dem weiterhin denkbar unglücklichen Spielverlauf.
Wie schon in der Vorwoche gegen den ESV Wilhelmshaven II, zeigten die Büppeler auch diesmal eine weiterhin tolle Moral, was ob des nunmehr vergleichsweise deutlichen Zwei-Tore-Rückstandes umso anerkennenswerter erscheint. Außerdem waren im Augenblick des 0:2 bereits rund Zweidrittel der Partie absolviert, was den zeitlichen Rahmen für eine vollständige Schadensbehebung naturgemäß sehr einengte.
So gesehen war der wenige Minuten später erzielte Anschlusstreffer zum 1:2 durch Stefan Hametner mehr als Gold wert. Hametner, der zuvor noch am Ballverlust der zum 0:2 führte beteiligt war, beglich mit einer sehenswerten Einzelaktion seinen Teil der Schuld und ließ sein Team schlagartig wieder Hoffnung auf eine positive Wende in diesem Spiel schöpfen.
Dabei schüttelte Hametner bei seinem unwiderstehlichen Lauf durch die gegnerischen Reihen nicht nur einige seiner Verfolger ab wie lästige Angewohnheiten, sondern wählte bei seinem Schuss aus spitzem Winkel auch noch die richtige Alternative zu einem Querpass in die Mitte, der angesichts der bisherigen Chancenverwertung der Büppeler Offensivabteilung eher mit ungewissem Ausgang erfolgt wäre. Mit einer gehörigen Portion Groll nagelte Hametner das runde Spielgerät halbhoch in die Maschen und erwies damit seinem Spitznamen „Hammer“ alle Ehre.
Den Ruck, der jetzt durch das Büppeler Team ging, konnte man förmlich ertasten. Nun liefen plötzlich wieder Dinge zusammen, die zuvor in 7 von 10 Fällen wahrscheinlich im Nichts verlaufen wären. Auch das zuvor etwas zurückhaltende Zweikampfspiel der Hausherren erhielt dadurch einen erheblichen Schub, was zur Folge hatte, dass viele Angriffe der Gäste bereits im Angriff abgewürgt werden konnten, da sie durch das aggressive Büppeler Pressing zu frühen Ballverlusten im Spielaufbau gezwungen wurden.
Die schnellen Leute Valentin Müller und Mareck Bartels sowie der bereits erwähnte Alt-Kombattant Stefan Hametner wirbelten dabei vorwiegend über die Flügel, während Jörg Wüstenberg und Ridha Essid sich als Spielgestalter betätigten. Essid hielt es bereits früh nicht mehr auf seiner Position, weshalb er eigentlich stets auf jenen Quadratmetern des Spielfeldes zu finden war, wo sich auch gerade der Ball befand. Die in wechselnder Besetzung tätigen Außenverteidiger machten ihre Sache ebenfalls sehr gut, wobei insbesondere Valentin Harms und Christoph Focke hervorzuheben sind. Letzterer stand bereits zum zweiten Mal im Team der Hausherren und bestätigte seine bisherigen guten Trainingsleistungen. Auch Michael Schneider machte nach seiner Einwechslung eine weitaus bessere Figur als unlängst in der Partie gegen Obenstrohe IV, wo er bei seinem Startelf-Debüt noch recht unglücklich agierte. Spielertrainer Lars Nieblich war der gewohnt souveräne Organisator seiner Abwehr, vor der Mannschaftsführer Mirko Probst unermüdlich rackerte und sich mit gefühlten 90 % gewonnenen Zweikämpfen hervortat.
Alles in Allem bot der TuS Büppel II gerade in dieser Phase eine recht ansprechende Leistung, für die man sich etwa 15 Minuten vor dem Ende mit dem 2:2-Ausgleich belohnte.
Jörg Wüstenberg ergatterte sich bei einem der nun unzähligen Vorstöße der Büppeler den Ball, überlupfte gekonnt und genau dosiert die vor ihm aufgebaute gegnerische Abwehrreihe und bediente damit den allein vor dem Astederfelder Torhüter stehenden Mareck Bartels, der volley zum vielumjubelten Ausgleich einschießen konnte. Dass der Treffer aus leicht abseitsverdächtiger Position erfolgte, fiel bei den vielen zweifelhaften Entscheidungen von Schiri Rüst kaum noch ins Gewicht. So gesehen war dieses Tor und die vorausgehende mögliche Fehlentscheidung als ausgleichende Gerechtigkeit für den ebenso fragwürdigen Elfmeter für den SV Astederfeld in Halbzeit Eins zu werten.
Gänzlich unstrittig war allerdings die gelb-rote Karte wegen wiederholten Foulspiels für einen Astederfelder Offensivmann, den die Hausherren von Anbeginn an als die Hauptangriffswaffe des Gegners ausgemacht hatten und dessen Hinausstellung man nicht unbedingt bedauerte. So sah man sich nur noch zehn Kontrahenten gegenüber, die sich, angesichts ihrer schwindenden Kraftreserven und wegen des verlorenen Zwei-Tore-Vorsprungs psychisch angeknockt, nun auf Schadensbegrenzung besannen und mit allen verfügbaren Kräften in die eigene Abwehr zurückzogen.
Diese Maßnahme durfte man als die einzig richtige bezeichnen, zumal sich das Geschehen schon vor der angesprochenen Hinausstellung fast ausnahmslos in der Hälfte der Astederfelder abspielte. Dennoch schafften es die Büppeler trotz bester Voraussetzungen nicht, mehr als eine Handvoll mehr oder weniger guter Möglichkeiten herauszuarbeiten, die allesamt zu nichts Zählbarem führten.
Hätte Schiedsrichter Gerd Rüst in der Schlussminute die Ringeinlage eines Astederfelder Verteidigers gegen Büppels Jörg Wüstenberg im Fünfmeterraum vor dem Gästetor richtig erkannt und entsprechend seiner strengen Auslegung beim Handspiel von Valentin Müller in der ersten Spielhälfte ebenfalls auf den ominösen Punkt gedeutet, hätte dies eventuell, wie in der Vorwoche, zu einem Last-Minute-Dreier für den TuS Büppel II geführt, der am Ende auch verdient gewesen wäre. Indem er aber nicht die hierfür nötige Luft durch seine Pfeife blies, erstickte Rüst den Hausherren den letzten Hoffnungsfunken auf den zweiten Saisonsieg in Folge.
Möglicherweise hat sich der TuS Büppel II mit dem Ergebnis von 2:2 gegen einen Gegner, der nicht unbedingt zur Haute-Volée der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland Staffel A zu zählen ist, schon zu einem recht frühen Zeitpunkt der Saison aus dem engen Kreis der unmittelbaren Meisterschaftskandidaten verabschiedet. Richtungsweisend werden ohnehin die Begegnungen mit den Wilhelmshavener Vertretern des SVW III und des WSC Frisia III werden. Davor liegt noch das Auswärtsspiel gegen den FSV Jever III, der nach drei Auftaktniederlagen einen Überraschungserfolg gegen die Frisianer landete und allein schon deshalb nur schwer einzuschätzen ist.
Tore:
0:1 SV Astederfeld
0:2 SV Astederfeld
1:2 Stefan Hametner
2:2 Mareck Bartels
Sonntag, 16. September 2012, 11:00 Uhr
TuS Büppel II - ESV Wilhelmshaven II 4:2
Nach dem Fehlstart in die neue Saison durch die Niederlage gegen den TuS Obenstrohe IV in der Vorwoche, standen die Kameraden des TuS Büppel II in ihrer Heimspielpremiere bereits unter einem gewissen Zugzwang. Der ESV Wilhelmshaven II, mit drei Siegen aus drei Spielen angereist, rechnete sich gewiss auch in dieser Partie gute Chancen auf einen "Dreier" aus.
Die Hausherren begannen allen Vorzeichen zum Trotz überraschend stark und knüpften damit an ihre Leistung gegen den TuS Varel II im Hans-Georg-Twele-Pokal an, wo sie mit sehr energischem Pressing und schnellem Spiel in die Spitze Ball und Gegner beherrschten. Auch an diesem Sonntag gegen die Jadestädter schien genau dieses Rezept den Weg zum Erfolg zu ebnen. Die Gäste versuchten ihrerseits vor allem mit langen Bällen in die Spitze ihr Glück, mehr als einen tückischen Freistoß an die Querlatte brachten sie jedoch nicht zustande.
Die Büppeler hatten nicht nur die zielstrebigeren Aktionen nach vorne zu verzeichnen, sondern auch die deutlich besseren Torchancen (u. a. traf Carsten Hellwig mit einem Kopfball nur das Lattenkreuz). Eine davon konnte Mitte der ersten Hälfte Valentin Müller nutzen, als er einem langen Pass von Mirko Probst energisch nachsetzte und von der missglückten Fußabwehr des Wilhelmshavener Torhüters profitierte, der Müller direkt anschoss, wodurch der Ball flach zum 1:0 ins Tor rollte.
In den ersten Minuten nach der Führung ließen die Büppeler weiterhin nicht viel hinten anbrennen, obgleich zu erkennen war, dass insbesondere im Mittelfeld sukzessive die eigene Ordnung und dadurch der Zugriff auf Ball und Gegner verloren ging. Durch unnötige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und zu zaghaftes Zweikampfverhalten setzte man den Gegner immer wieder in Szene, was dieser noch nicht zum eigenen Nutzen ummünzen konnte.
Nach der Halbzeitpause offenbarten sich dann aber die logischen Folgen dessen, was sich in den letzten Minuten von Halbzeit Eins bereits andeutete. Die Kicker vom ESV II wurden mit neuem Personal und offensiverer Ausrichtung zunehmend besser und brachten die Büppeler ein ums andere Mal in arge Verlegenheit. Die anfänglich so vorbildliche Ordnung im Defensivspiel war nun gänzlich dahin.
Das Resultat dieser unerklärlichen Lethargie war der Ausgleichstreffer durch einen sehenswerten Schuss aus rund 20 Metern, der unhaltbar für Büppels Torwart Jesko Fuhrken halbhoch in der linken Ecke einschlug.
Doch damit nicht genug: fast aus der eigenen Spielfeldhälfte heraus konnte kurz darauf ein ESVer zu einem Alleingang ansetzen, ohne dass sich ein Büppeler Spieler dazu berufen fühlte, dessen Lauf ansatzweise zu stören oder zumindest in Strafraumnähe mit einem taktischen Foulspiel zu beenden. Stattdessen schlenzte der Gästespieler die Kugel abermals unhaltbar für Jesko Fuhrken in die linke Torecke.
In diesem Moment schienen die Hausherren mausetot zu sein, denn neben dem zeitweise desolaten Defensivverhalten bekam man nun auch nach vorn nicht mehr viel auf die Kette. Auch die Körpersprache der Büppeler nach dem 1:2-Rückstand verhieß wahrlich nichts Gutes, was sich überdies in diversen verbalen Auseinandersetzungen innerhalb des Teams akustisch äußerte. Umso überraschender aber, mit welch toller Moral und Willensstärke man sich gegen die drohende Niederlage stemmte, die den perfekten Fehlstart in die neue Saison bedeutet hätte.
Als Ridha Essid sich - wie so oft in dieser Partie, was Spielertrainer Jörg Wüstenberg mehr als nur einmal in helle Rage versetzte - losgelöst von seiner eigentlichen Position im defensiven Mittelfeld, auf den Weg nach vorne machte, einen längst schon verloren geglaubten Ball an der Außenlinie von seinem Gegner zurück erkämpfte und mit einem millimetergenauen Pass den in der Mitte völlig freistehenden Wladimir Warkentin bediente, da hielten alle Spieler und Fans der Hausherren für eine Sekunde lang den Atem an. Warkentin aber, der ab und an etwas unglücklich agierte, behielt in dieser Szene die Ruhe und schob mit stoischer Gelassenheit den Ball am Wilhelmshavener Keeper vorbei zum 2:2 ein.
Hätte Warkentin einige Minuten später den "Leo"-Ruf seines hinter ihm deutlich besser postierten Mitspielers Jörg Wüstenberg beachtet, hätte Letzterer eine glänzende Flanke von Stefan Hametner von der rechten Seite bereits zur Führung einköpfen können. So aber rutschte Warkentin der Ball über den eigenen Scheitel, wodurch diese Großchance leider erfolglos blieb.
Auf der anderen Seite hatten die Büppeler reichlich Glück, als zunächst der ESV bei einem weiteren Angriff aus höchstens 12 Metern nur den Außenpfosten traf. Kurz darauf grätschte ein Angreifer der Gäste den Ball an Keeper Fuhrken vorbei in Richtung Torlinie, wo Lars Nieblich und Mirko Probst gemeinsam mit letzter Kraft retten konnten.
Die Partie, jetzt mit äußerster Verbissenheit aber dennoch mit fairen Mitteln auf beiden Seiten geführt, stand zu diesem Zeitpunkt wahrhaftig auf des Messers Schneide. In solchen Momenten braucht man nicht nur den größeren Willen und das kleine Bisschen mehr Leidenschaft, sondern auch qualifizierte Individualisten, die mit einer außergewöhnlichen Einzelleistung und der nötigen Portion Glück das Blatt zu Gunsten der eigenen Mannschaft wenden können.
Zu diesem entscheidenden Faktor avancierte auf Seiten des TuS Büppel II Neuzugang Mareck Bartels, der sich in der 90. Spielminute, als alle Außenstehenden schon mit einer Punkteteilung rechneten, mit einem unwiderstehlichen Dribbling in eine aussichtsreiche Schussposition brachte. Von hier, etwa 22 Meter vor dem Gehäuse der Gäste, zündete Bartels einen knallharten Schuss ab, der schnurgerade und völlig unerreichbar für den vergebens hechtenden Wilhelmshavener Torwart in den rechten Torwinkel donnerte.
Was folgte, war überschwänglicher Jubel und grenzenlose Erleichterung über diesen späten Treffer, mit dem Bartels seine starke Leistung krönte und die Aussichten auf den ersten Saisonsieg für die Büppeler mit einem Schlag um 100 Prozent steigerte. Wie vorauszusehen warfen die geschockten und sichtbar angefressenen Gäste in der Nachspielzeit alle verfügbaren Kräfte nach vorn, doch auch auf diese neue Situation hatten die Hausherren eine passende Antwort parat.
Stefan Hametner angelte sich im linken Mittelfeld einen halblangen Befreiungspass aus der Abwehr und ließ zunächst gleich zwei seiner Gegenspieler mit einer geschickten Körpertäuschung ins Leere laufen. Seinen unaufhaltsamen Sprint in den Strafraum des ESV schloss er nicht mit einem eigenen Schussversuch ab, sondern legte uneigennützig auf den mitgelaufenen Carsten Hellwig ab, der, kalt wie eine Hundeschnauze, seinen Kopf hob, den Torhüter der Jadestädter genau ausguckte und zielgenau zum 4:2-Endstand einschob.
Der nach dem bisherigen Saisonverlauf eigentlich favorisiert ins Spiel gegangene ESV Wilhelmshaven II war nun endgültig bedient. Nach dem Schlusspfiff durch den nicht immer sicher wirkenden Unparteiischen Günter Neumann gratulierte man den Hausherren jedoch sportlich fair zu dem am Ende etwas glücklichen aber keinesfalls unverdienten Sieg.
Nach dem 3:5 beim TuS Obenstrohe IV in der Vorwoche zeigte sich die "Zwote" des TuS Büppel zwar in vielerlei Hinsicht verbessert, gewisse Unzulänglichkeiten fanden aber auch an diesem Tage auf heimischem Geläuf eine unschöne Fortsetzung. Es gilt daher, weiter fleißig am eigenen Profil zu arbeiten und in den kommenden Begegnungen gegen den SV Astederfeld und beim FSV Jever III die bisherigen Fehler zu vermeiden.
Tore:
1:0 Valentin Müller
1:1 ESV Wilhelmshaven II
1:2 ESV Wilhelmshaven II
2:2 Wladimir Warkentin
3:2 Mareck Bartels
4:2 Carsten Hellwig
Sonntag, 09. September 2012, 11:00 Uhr
TuS Obenstrohe IV - TuS Büppel II 5:3
Der Anpfiff zum zweiten Lokalderby für die Truppe des TuS Büppel II binnen 7 Tagen erfolgte, genau wie in der Vorwoche, mit rund 45-minütiger Verspätung. Diesmal war es der angesetzte Schiedsrichter Carsten Kupski aus Wilhelmshaven, der zum Anstoßzeitpunkt nicht am Sportplatz im Obenstroher Riesweg erschienen war. Als offizieller Grund wurde ein Kommunikationsproblem zwischen der ansetzenden Stelle und dem Referee selbst benannt. Die Folge aus diesem Umstand war, dass der eilig herbeigerufene Schiri-Obmann Dennis Hohmann vom TuS Obenstrohe unter der Zustimmung beider Teams die Partie leiten musste.
Hohmann hatte nach dem Anpfiff kaum seine Pfeife wieder aus dem Mund genommen, da stand es auch schon 1:0 für die Gastgeber. Die Büppeler, vom energischen Sturmlauf ihres Gegners völlig überrumpelt, leisteten mit einer ganzen Kette individueller Fehler dankbare Schützenhilfe und leiteten so den frühen Rückstand selbst mit ein. Zunächst unterlief Debütant Michael Schneider ein schwerer Stellungsfehler, dann fälschte Abwehrchef Lars Nieblich die flache Hereingabe eines Obenstrohers so unglücklich ab, dass der Ball am machtlosen Interims-Torhüter Stefan Conrad vorbei auf der Torlinie entlangtrudelte, wo ein weiterer Spieler der Hausherren gedankenschneller zur Stelle war und nur noch abzustauben brauchte (3.).
Viel unglücklicher hätte der Beginn für die Gäste aus Büppel kaum verlaufen können. Dennoch war man weniger über den Rückstand geschockt, als vielmehr über die weiterhin wenig ansprechende eigene Leistung. Dem gegenüber stand ein Team aus Obenstrohe auf dem Feld, das schon von der ersten Minute an sehr viel aggressiver und spielstärker erschien und sich dadurch deutliche Feldvorteile erarbeitete. Gerade im Mittelfeld hatte man den Eindruck, als hätten die in rot und gelb gekleideten Ortsrivalen aus dem Südwesten Varels immer mindestens einen Mann mehr aufzubieten. Ein Eindruck, der sich auch durch mehrmaliges Nachzählen nicht bestätigen ließ.
Zu eigenen Tormöglichkeiten kamen die Gäste aus Büppel mehr oder weniger nur durch Zufälle oder Einzelaktionen. Der ersten zaghaften Annäherung Marco Möhles folgte ein Torschuss durch Stefan Hametner, der in Minute 10 aber vorbeizielte.
Die nächste Top-Gelegenheit für die „Vierte“ des TuS Obenstrohe vereitelte Büppels Keeper Conrad, der einen Schuss aus spitzem Winkel bravourös über die Latte drückte (15.).
Als sich die Büppeler um die 20. Minute herum endlich einigermaßen gefangen hatten und sich als ebenbürtiger Gegner präsentierten, folgte bereits kurz darauf, in der 21. Minute nämlich, der Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Mareck Bartels, der ein starkes Zuspiel von Marco Möhle erfolgreich verwerten konnte.
Nun begann eine Phase in diesem Spiel, in der sich die Gäste ein deutliches Plus an Tormöglichkeiten erarbeiten konnten. Carsten Hellwigs und Valentin Müllers Versuchen fehlte es in der 26. bzw. 27. Minute allerdings gleichsam an der entscheidenden Präzision.
Bei einem schnellen Gegenstoß der Hausherren, bei dem die Büppeler Hintermannschaft einmal mehr nicht besonders gut aussah, kam es zu einem Zusammenstoß zwischen dem herausgelaufenen Gäste-Torhüter Stefan Conrad und einem Angreifer des TuS Obenstrohe IV. Da dieses für beide Seiten schmerzhafte Aufeinandertreffen innerhalb der Sechzehnmeterraum-Markierung stattgefunden hatte, sah sich Schiedsrichter Hohmann genötigt, auf Elfmeter für die Heimmannschaft zu entscheiden. Für viele Anwesenden erschien diese Regelauslegung zu Ungunsten von Keeper Conrad als zu hart. Nicht nur, dass der Zusammenstoß unglücklich und zudem unabsichtlich aussah, es wäre überdies kaum eine echte Torgefahr aus dieser Situation erwachsen, denn selbst wenn der Obenstroher hätte weiterlaufen können, wäre er ganz sicher nicht mehr an den Ball gekommen, da Büppels Kapitän Mirko Probst diesen bereits aus dem Gefahrenbereich herausgespielt hatte.
Alle Proteste erwiesen sich jedoch als unnütz und so stand es nach der anschließenden erfolgreichen Ausführung des Strafstoßes 2:1 für den TuS Obenstrohe IV.
Es dauerte bis zur 41. Minute, ehe sich der TuS Büppel II wieder gefährlich vor die Bude des Gegners schleichen konnte, was dann aber umso überraschender zum 2:2-Ausgleichstreffer führte. Valentin Müller hatte mit einer spitzenmäßigen Hereingabe auf Jörg Wüstenberg die Vorarbeit geleistet, Wüstenberg selbst köpfte mit fast schon gewohnter Präzision unhaltbar in die Maschen des Obenstroher Tores.
Zwischen der Erleichterung über den unvermittelten Ausgleich und dem neuerlichen Gefühl des Entsetzens lagen in diesem Fall allerdings gerade einmal zwei läppische Umdrehungen des Minutenzeigers. Als sei der TuS Büppel II von allen guten Geistern verlassen, ließ man den Gegner in der 43. Spielminute in aller Seelenruhe über die bereits als Schwachstelle ausgemachte linke Verteidigungsseite kombinieren und per Torschuss abschließen. Zentimetergenau drehte sich der nicht einmal besonders harte Schuss des Obenstrohers in die linke Torecke, wo Torhüter Stefan Conrad trotz seines Rettungsversuchs erneut nichts mehr ausrichten konnte und deshalb zum dritten Mal hinter sich greifen musste.
Die Halbzeitanalyse durch das Spielertrainergespann Jörg Wüstenberg und Lars Nieblich fiel entsprechend etwas ausführlicher aus.
Anfangs schien es dann auch so, als habe die Ansprache tatsächlich Wirkung bei allen Zuhörern entfaltet, denn zeitweise entwickelten die Büppeler sogar Ansätze eines Powerplays, was zwangsläufig auch zu einer Reihe guter Torchancen führte.
Zunächst waren aber nochmals die Obenstroher am Zug, ihre Kopfballchance in der 47. Minute blieb aber folgenlos.
Valentin Müller auf Seiten des TuS Büppel II kam bei seinem Alleingang in der 55. Minute ebenso wenig zum Erfolg, wie Jörg Wüstenberg bei dem neuerlichen Beweis seiner Luftherrschaft nach einer Ecke; sein Kopfball verfehlte das Ziel nur knapp.
Besser machte es Wüstenberg hingegen in der 59. Minute, als er mit einer butterweichen Freistoßflanke des zuvor streckenweise sehr fahrig agierenden Mathias Suhren perfekt in Szene gesetzt, haargenau in die linke untere Ecke des Obenstroher Gehäuses einköpfte. Dem etwas respektlosen Kommentar seines Kameraden Mirko Probst, der Wüstenbergs Schädel als dessen hässlichsten aber eindeutig wichtigsten Körperteil bezeichnete, begegnete der Doppeltorschütze mit einem Lächeln, aus dem eine Portion Genugtuung für das von ihm Geleistete sprach.
Und dennoch: auch und gerade jetzt, nachdem man ganze dreimal einen Rückstand ausgleichen konnte, wollten die Gäste mehr als nur den einen Punkt mit ins heimische Büppel nehmen. Mangelnde Leidenschaft konnte man den Gästen nun schon lange nicht mehr vorwerfen, dafür ließ die Hitze des Gefechtes längst jeden einzelnen der eingesetzten Akteure auf maximaler Betriebstemperatur laufen. Mehr noch: es machte sich schlagartig wieder soetwas wie zurückgewonnenes Selbstvertrauen im Team breit.
Vielleicht war es dieses fatale Gefühl der vermeintlichen Sicherheit, dem Spiel nun die entscheidende Wendung zu den eigenen Gunsten geben zu können. Schien es vor dem Spiel noch so, als sei aufgrund der drei Auftaktniederlagen der Gastgeber die Favoritenrolle bereits klar an die Büppeler vergeben, war man nun offenbar überzeugt, dieser nach den anfänglichen Schwierigkeiten auf den letzten Metern der Partie noch gerecht werden zu können.
Ehe man sich in dieser neuen Gedankenwelt überhaupt zurechtfinden konnte, schlugen die Gastgeber im Gegenzug abermals gnadenlos zurück.
Direkt nach dem Mittelanstoß legten die Hausherren den Ball auf ihre bewährte rechte Angriffsseite hinaus, von wo eine punktgenaue Flanke quer durch den Büppeler Strafraum in Richtung des zweiten Torpfostens flog. Dort fand die Hereingabe einen dankbaren Abnehmer und mit einem wuchtigen Kopfstoß beförderte ein Obenstroher Angreifer das runde Spielgerät zur abermaligen Führung in die Maschen (61.).
Nun hieß es für die Gäste wieder einem Rückstand hinterherzulaufen, wie schon fast die gesamte erste Stunde der Partie. Dazu entblößte man die eigene Abwehr nun fast zur Gänze und trug das Spiel weit in die Hälfte des Gegners hinein. Dieser besann sich nun auf einzelne Konterattacken, woraus sich Hüben wie Drüben zwangsläufig Chancen quasi im Minutentakt ergaben.
Mareck Bartels fand mit seinem Flachschuss in der 64. Spielminute im Obenstroher Torwart seinen Meister und Marco Möhle in Schiri Dennis Hohmann einen gnädigen Scharfrichter, der ihm in Form einer gelben Karte, nach einer eigentlich schon als Tätlichkeit zu wertenden Aktion in der 65. Minute, das weitere Mitwirken auf dem Feld ermöglichte.
Dennoch agierte der Unparteiische – diplomatisch ausgedrückt – über weite Strecken des Spieles sehr unsicher und zog mit bisweilen höchst umstrittenen Entscheidungen insbesondere den Zorn der Gästespieler auf sich. In der bereits angesprochenen Szene mit Marco Möhle war ihm nämlich die widerliche Spuckattacke eines Obenstrohers gegen Valentin Müller entgangen, der sich inmitten eines Tumult-Rudels ungewollt in seiner Rolle als Zielscheibe eines menschlichen Lamas wiederfand.
Sicher würde es zu weit führen, den Referee als Hauptverantwortlichen für die sportlichen Misserfolge des TuS Büppel II in diesem Ortsderby verantwortlich zu machen. Dennoch griff er in der Folge mindestens zweimal so entscheidend und zum Nachteil der Gäste ins Spielgeschehen ein, dass man ihm zumindest eben diesen Vorwurf berechtigtermaßen machen darf.
Zunächst übersah Schiri Hohmann ein glasklares Handspiel im Strafraum des TuS Obenstrohe, wodurch obendrein ein sicherer Torerfolg der Büppeler verhindert wurde. Vorausgegangen war ein indirekter Freistoß für die Gäste, nachdem der Torhüter der Hausherren den Ball regelwidrig zweimal mit den Händen aufnahm. Der von Jörg Wüstenberg abgefeuerte Schuss verursachte bei seinem Einschlag auf der Handfläche eines Obenstrohers das eigentlich gänzlich unverwechselbare Geräusch, welches zudem so unüberhörbar laut war, dass es wahrscheinlich sogar die Gäste im nahegelegenen Hotel am Mühlenteich noch vernommen haben dürften. Umso unverständlicher erscheint da die Reaktion von Schiedsrichter Hohmann, der weder etwas gesehen noch gehört haben wollte und auf die berechtigten Proteste der Büppeler mit der eigenwilligen Antwort aufwartete, er könne "nicht nach Gehör pfeifen".
Als sich dann auch noch der weit aus seinem Tor herausgelaufene Büppeler Keeper Stefan Conrad ein Scharmützel an der Außenlinie mit einem Obenstroher Spieler lieferte, Schiri Dennis Hohmann seine exklusive Sichtweise der Dinge konsequent beibehielt und übersah, dass sich der Ball in dieser Szene bereits klar im Seitenaus befand, war das Entsetzen auf Seiten der Büppeler komplett. Dass aus eben jener Situation heraus zu allem Überfluss unmittelbar das 5:3 für den TuS Obenstrohe IV entstand, passte fahrplanmäßig in den schon tragisch-unglücklichen und völlig verkorksten gemeinsamen Auftritt von Schiri Hohmann und der Büppeler Mannschaft an diesem Tag.
Mit diesem entscheidenden Schlag in der 88. Minute und dem schadlosen Überstehen der letzten zwei Minuten wilden Anrennens der Büppeler, fuhren die Hausherren ihre ersten drei Pluspunkte ein, die sie sich nicht zuletzt wegen ihrer an Gnadenlosigkeit kaum zu übertreffenden Effektivität letztenendes auch verdient hatten. Auf Büppeler Seite durfte man sich zurecht darüber ärgern, dass man zu keinem Zeitpunkt des Spiels an die Leistung vom Pokalspiel gegen den TuS Varel II anknüpfen konnte. Von dem was in der Vorwoche noch hervorragend klappte, geriet an diesem warmen Spätsommertag in Obenstrohe leider Vieles außer Sicht. Für die kommende Partie gegen den glänzend in die Saison gestarteten ESV Wilhelmshaven II braucht es schon eine deutliche Leistungssteigerung, um einen ersthaften Kontrahenten für das Team aus der Jadestadt darstellen zu können.
Tore:
1:0 TuS Obenstrohe IV 3.
1:1 Mareck Bartels 21.
2:1 TuS Obenstrohe IV 29. (FE)
2:2 Jörg Wüstenberg 41.
3:2 TuS Obenstrohe IV 43.
3:3 Jörg Wüstenberg 59.
4:3 TuS Obenstrohe IV 61.
5:3 TuS Obenstrohe IV 88.
Sonntag, 02. September 2012, 11:00 Uhr
Hans-Georg-Twele-Pokal, 1. Runde
TuS Büppel II - TuS Varel II 3:0
Bei bestem Spätsommerwetter startete die zweite Herrenmannschaft des TuS Büppel in die neue Spielzeit. Nachdem die DJK Wilhelmshaven II ihre Mannschaft bereits vor dem ersten Anstoß in der Staffel A der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven-Friesland aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hatte, sorgte ein etwas unvorsichtiger Beschäftigter der Stadt Varel mit seinem Rasenmäher dafür, dass ein Tor auf dem Sportplatz am Föhrenweg in seine Bauteile zerbrach und damit sogleich das zweite Saisonspiel in Folge - gegen den WSC Frisia III - kurzerhand ausfallen musste. Mithin erfolgte der Auftakt in die Saison 2012 / 2013 mit der Erstrundenpartie des Hans-Georg-Twele-Pokals gegen den TuS Varel II, der wegen der augenscheinlichen Konkurrenzunfähigkeit unlängst freiwillig den Rückweg aus der 1. in die 3. Kreisklasse angetreten hatte und dort fortan unter der Bezeichnung "TuS Varel III" firmieren wird. Für die Pokal-Auseinandersetzung hingegen wurde die bisherige Bezeichnung beibehalten, was an der tatsächlichen Stärke des Teams allerdings nichts zu ändern vermochte.
Die Partie begann mit rund 40-minütiger Verspätung, da der ursprünglich angesetzte Schiedsrichter Johannes Krumnow aus unerfindlichen Gründen nicht am Ort des Geschehens erschien und erst nach etlichen Telefonanrufen ein Ersatzmann in Person von Thorsten Martin vom TuS Varel mobilisiert werden konnte, der spontan seine Zusage gab und sich dankenswerterweise innerhalb weniger Minuten in Büppel einfand.
Bereits von der ersten Minute an wurde deutlich, dass die neu formierte und stark verjüngte Mannschaft des TuS Büppel II dem Spiel die Richtung vorgeben und den eigenen Stempel aufdrücken wollte. Trotzdem man sich bei der Vorbereitung auf die neue Saison lediglich auf gemeinsame Trainingseinheiten beschränken musste, da das einzige anberaumte Testspiel gegen den FC Heidmühle III ebenfalls abgesagt werden musste, wirkte es so, als sei der TuS Büppel II bereits zu einer harmonischen, eingespielten Einheit verwachsen. Mit aggressivem Pressing, einem gesunden Zweikampfverhalten, fleißigem Lauf- und gefälligem Kombinationsspiel sowie einer ausgeprägten taktischen Disziplin führte man die entscheidenden Zutaten für einen erfolgreichen Spielverlauf zusammen. Dem TuS Varel II bot sich hingegen nur wenig Raum zur Entfaltung.
Folgerichtig kamen die Hausherren schön früh zu ersten Torchancen, von denen Carsten Hellwig eine zur 1:0-Führung nutzen konnte. Er schloss eine blitzsaubere Kombination über die Flügel mit einem unhaltbaren Schuss aus kurzer Distanz ab.
Nach diesem frühen Erfolgserlebnis spielten die Büppeler weiter munter nach vorn und suchten den direkten Weg auf des Gegners Tor.
Jörg Wüstenberg jagte mit einem Sonntagsschuss das runde Spielgerät unhaltbar aus etwa 20 Metern unter die Torlatte, was nach rund 20 Minuten Spielzeit bereits das 2:0 für sein Team bedeutete.
Bis zur Halbzeit änderte sich an den bestehenden Kräfteverhältnissen auf dem Platz kaum etwas. Während der TuS Varel II lediglich ein harmloses Schüsschen auf das Büppeler Gehäuse zustande brachte, vergaben die Hausherren ihrerseits eine ganze Reihe bester Einschussmöglichkeiten.
Auch nach der Pause bot sich den zahlreichen Zuschauern am Föhrenweg das gleiche Bild. Die Vareler schienen mit sich und ihrem Gegner aus Büppel ziemlich überfordert zu sein und waren zu keiner ernstzunehmenden Gegenwehr in der Lage. So ist der Verlauf der zweiten Hälfte ebenso schnell erzählt: die Gastgeber vermochten sich noch ein wenig mehr zu steigern und erarbeiteten sich eine Vielzahl weiterer exzellenter Torchancen, von denen jedoch nur noch eine zum 3:0 durch Wladimir Warkentin genutzt werden konnte, der einen vom Vareler Torwart nach vorn abgewehrten Schuss im Fünfmeterraum abstauben konnte. Dies bedeutete kurz vor dem Ende auch die endgültige Entscheidung in dieser Partie.
Der bisweilen etwas kleinlich aber im Großen und Ganzen sicher leitende Referee Thorsten Martin beendete das einseitige Spiel nach 90 gespielten Minuten, wodurch die zweite Mannschaft des TuS Büppel in das Achtelfinale des Hans-Georg-Twele-Pokals 2012 / 2013 einziehen konnte.
Als besonders positive Erkenntnis aus diesem Auftaktspiel der Büppeler blieb, neben dem deutlichen Resultat, auch die Tatsache, dass die nahezu gänzlich neu formierte und von Lars Nieblich und Mirko Probst organisierte Hintermannschaft weitestgehend fehlerlos agierte und kaum nennenswerte gegenerische Tormöglichkeiten zuließ. Darüberhinaus führte Routinier Jörg Wüstenberg "sein" Mittelfeld mit den schnellen Neuzugängen Mareck Bartels und Valentin Müller sowie den bewährten Kräften Marco Möhle und Ridha Essid ordnend durch die Partie, während vorn Wladimir Warkentin und Carsten Hellwig ihre Schuldigkeit in Form je eines Treffers taten. Alle anderen alten und neuen Büppeler fügten sich ebenso nahtlos in das neue Team-Konstrukt ein, wobei auch noch Mathias Suhren auf der völlig ungewohnten Linksverteidiger-Position hervorzuheben ist, der sich in seiner neuen Rolle offenbar wohl fühlte und für seine Verhältnisse erstaunlich gute Zweikampfwerte zu verzeichnen hatte.
Das in den vergangenen Jahren leider zu einem wahren Gift-und-Galle-Spiel mutierte Derby zweier Ortsrivalen verlief an diesem Tag erfreulicherweise überaus fair, ja fast schon freundschaftlich. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Zustand auf die kommenden Auseinandersetzungen übertragen lässt und auch zukünftig alles in einem vernünftigem sportlichen Rahmen ablaufen wird.
Für den TuS Büppel II geht es in der kommenden Woche bei einem weiteren Ortsderby beim TuS Obenstrohe IV erstmals um Punkte in der 3. Kreisklasse Wilhelmshaven / Friesland.
Tore:
1:0 Carsten Hellwig
2:0 Jörg Wüstenberg
3:0 Wladimir Warkentin |
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